Ralph Waldo Emerson (1803-1882) gehört zu den prägenden Figuren der nordamerikanischen Kulturgeschichte. Einer christlichen Familie entstammend und durch ein Theologiestudium in Harvard vorbereitet, nahm er zunächst eine Pfarrstelle in Boston an, bevor er als Schriftsteller und Redner berühmt wurde. Sein Verhältnis zu seiner christlichen Herkunft rekonstruiert die Autorin anhand seines Umgangs mit Kernthemen des Christentums in seinem Werk. Emersons Abwendung von traditionellen kirchlichen Formen und Sprachformeln wird begleitet von einer intensiven Suche nach neuen Ausdrücken und Bildern, um seinen religiösen Individualismus zur Sprache zu bringen. Eine besondere Rolle bei seinem Ringen um theologische Fragen in seinen Predigten, Reden und Essays spielt die Einbettung des Menschen in die Natur sowie die Hervorhebung des unmittelbaren Zugangs des Menschen zum Transzendenten. Damit bieten sowohl Emersons Werk als auch die Nachzeichnung seiner Theologie zahlreiche Anknüpfungspunkte an gegenwärtige theologische Diskurse.
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