Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universidad Complutense de Madrid (Institut für deutsche Philologie), Veranstaltung: HS Relaciones literarias y culturales hispano-alemanes, Sprache: Deutsch, Abstract: Normalerweise erstaunt man selten bei solchen Lobhymnen über den Dichterfürsten Johann Wolfgang Goethe (1749-1832). Doch betrachtet man in diesem Fall die Herkunft des Sprechers, eines Spaniers, ändert sich der Fall. Denn die Schicksale der deutschen und der spanischen Literatur entwickelten sich bis zum 18. Jahrhundert in grundverschiedene Richtungen und verhinderten jeglichen Austausch zwischen den beiden europäischen Ländern. Als Goethe im Jahre 1749 geboren wurde, waren die Literaturen weiter als je voneinander entfernt. Spanien als Weltmacht hatte um 1800 das goldene Zeitalter der Literatur längst hinter sich. Deutschland wurde mit Goethe zu seiner kulturellen Blütezeit und einem neuen Zeitalter geführt. Eine starr orthodoxe Tradition in Spanien stand einem neuen frei wissenden Geist in Deutschland gegenüber. Im Folgenden werde ich versuchen, die Wirkung Goethes in der spanischen Welt des 18. und 19. Jahrhunderts nachzuzeichnen. Hat sich trotz dieses Gegensatzes ein Austausch zwischen der iberischen Halbinsel und dem Dichterfürsten entwickelt? Wie entstand und verlief diese Begegnung? Welche Hindernisse waren zu überwinden? Welche Umstände trugen förderlich zu einem literarischen und kulturellen Austausch bei? Ich werde zu Beginn kurz den Einfluss Spaniens und spanischer Literatur auf Goethe schildern. Danach werde ich eine Perspektive vom spanischen Leben und Denken aus einnehmen und die literarischen, geistesgeschichtlichen und soziologischen Verhältnisse in der spanischen Welt stets im Auge behalten. Um den Verlauf der hindernissreichen Entwicklung verständlich zu machen, werde ich mit der notwendigen Darstellung der kulturellen und literarischen Verhältnisse in Spanien im 18. und 19. Jahrhundert fortfahren. Anschließend soll das Werk Goethes und seine Wirkung beziehungsweise Rezeption in der spanischen Welt betrachtet werden. Zum Ende soll auf die Gesamtgestalt Goethes als Dichter, Denker und Forscher in Spanien hingewiesen werden. Die hispano-amerikanische Goethe- Rezeption werde ich an dieser Stelle nicht speziell anführen. Dies würde den Rahmen dieser Hausarbeit bei weitem überschreiten. Es werden aber ab und an auch hispano-amerikanische Literaturwissenschaftler zitiert, so dass das Bild in diesem Sinne eine gewisse Vollständigkeit erhält. [...] 1 Udo Rukser: Goethe in der hispanischen Welt. Metzler, Stuttgart: 1958. S. 42.
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