Thomas Mann schrieb den politisch-literarischen Essays anlässlich des 200. Geburtstags von Goethe im Jahr 1949. Darin stellt er sich die Frage, wie Goethe, der »letzte Repräsentant und geistige Gebieter Europas«, zur Demokratie stehe. Mann diskutiert Goethes von Widersprüchen durchzogene Natur, der in mancher Hinsicht eine Opposition zum Demokratischen eigen sei. Doch letztlich sieht Thomas Mann in Goethes »Lebensfreundschaft«, seiner Gabe, aus den Dingen etwas zu machen, seinem »Willen zu überleben, statt poetisch in Stücke zu gehen, [...] das entscheidende Merkmal dafür [...], daß die europäische Demokratie ihn zu den ihren zählen darf.«
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