Johann Wolfgang von Goethe war und blieb Zeit seines Lebens unter dem Einfluss der französischen Geistesmacht. Theo Buck zeichnet diesen faszinierenden Dialog des Dichters und Denkers mit den Entwicklungen im Nachbarland in allen Bereichen nach. Trotz der widrigen historischen Umstände im Zusammenhang der Revolution von 1789 gelang es Goethe, aus seiner Beschäftigung mit Frankreich heraus, die Grundzüge eines humanen und toleranten Weltbürgertums zu entwickeln. Ohne diesen starken Einfluss ist Goethes Lebensprogramm nicht zu denken. Andererseits wäre ohne sein vielfältiges Einwirken auf das Geistesleben Frankreichs die Herausbildung deutsch-französischen Miteinanders nicht vorstellbar. Es geht dabei um nicht weniger als die Durchsetzung eines humanen Denkens, das die verheerenden Folgen chauvinistischer Überheblichkeit und Primitivität hinter sich lässt.