Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Formen der Lyrik um 1800, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Hausarbeit behandelt das Gedicht „Urworte. Orphisch“ von Johann Wolfgang Goethe, welches zu einem der vielen mannigfaltigen Meisterwerke seiner Zeit wurde. Neben seiner vielen kulturellen Interessen, welche vor allem hinsichtlich der griechischen Mythologie ausgeprägt waren, nimmt Goethe in diesem Gedicht Fühlung mit dem Geist einer Epoche des Griechentums. Anhand dieses Interesse werden die Elemente in seinem Werk durch sein breites Ausdrucksspektrum von einer erfahrungsgeleiteten Weltweisheit wiederbelebt, welche zu erkenntnisvollen Lebensgesetzen formuliert werden. Es ist der 8. Oktober 18171 und Goethe hat soeben das Gedicht „Urworte. Orphisch“ ausgeschrieben und beendet seine Arbeit mit einem kurzen Brief an seinen Freund Knebel. In diesem Brief teilt Goethe ihm mit, dass er durch die Mythologen Hermann, Creuzer, Zoega und Welcker bis in die orphischen Finsternisse geraten sei, nachdem er zuvor in seinem Brief an den Mythologen Professor Creuzer geschrieben hatte: „Sie haben mich genötigt, in eine Region hineinzuschauen, vor der ich mich sonst ängstlich zu hüten pflege.“ Anhand der Analyse des vorliegenden Gedichts werde ich zu dem Grund gelangen, warum Goethe es dennoch gewagt hat, in diese Region hineinzuschauen und warum er sich gerade für diese fünf Urworte entschieden hat. Als Mittel dafür, werde ich unter anderem den obigen Tagebucheintrag miteinbeziehen, um eine Ruckkopplung zum Gedicht herstellen zu können. Anschließend gehe ich auf den Inhalt des Gedichts ein, wobei ergänzend biografische Aspekte mitbetrachtet werden, und fasse abschließend meine Erkenntnisse und Resultate zu den Leitfragen im Fazit zusammen.