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  • Format: PDF

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, Freie Universität Berlin (Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: In der Ausgangssituation des Romans steht Werther noch in Identität mit dem Jugendlichendasein, doch befindet sich diese schon an der Schwelle, es gibt Orientierungen von ihm und von Außen in neue Definitionsräume des Ichs; er kann sich schon zum Teil mit dem suchenden "unruhigen Vagabunden" in einem Niemandsland, in einer "weiten, öden Welt" identifizieren (denn er hat diese Situation schon in seinen Gedankengängen, im…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, Freie Universität Berlin (Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: In der Ausgangssituation des Romans steht Werther noch in Identität mit dem Jugendlichendasein, doch befindet sich diese schon an der Schwelle, es gibt Orientierungen von ihm und von Außen in neue Definitionsräume des Ichs; er kann sich schon zum Teil mit dem suchenden "unruhigen Vagabunden" in einem Niemandsland, in einer "weiten, öden Welt" identifizieren (denn er hat diese Situation schon in seinen Gedankengängen, im Bewußtsein). Ich möchte Werthers Weg als Identitätsentwicklung betrachten, denn der Übergang zwischen der Adoleszenz und dem Erwachsenendasein ist ja ein Wechsel der Ich-Definition, der Identität. Welche Räume betritt und erfährt er, welche Möglichkeiten von Identität sucht Werther an der Schwelle von der Adoleszenz, in welche verschiedenen Richtungen strebt der Vagabund, wie verändert/ entwickelt sich sein eigenes Identitätsbild bis zu seinem Scheitern? Ich möchte, da ich es für mein Ziel für besonders aussagekräftig halte, diese Entwicklung besonders anhand der Situationen und Äußerungen seiner Liebe zu Lotte betrachten, ergänzt durch seine philosophischen Gedanken (da er hier oft allegorisch seine eigene Situationen begreift), seine beruflichen Stationen und Aussagen nur am Rande erwähnen. Werther befindet sich in der Ausgangssituation des Romans in einem fortgeschrittenen Alter des Jugendlichendaseins - an der Spitze der Adoleszenz. Dies wird zum einen von einer Außenwelt suggeriert, die ihn, in Gestalt von Wilhelm und Werthers Mutter, immer wieder dazu auffordert in den Berufsstand zu treten -"meine Mutter möchte mich gern in Aktivitäten sehn, sagst du" oder wenigstens die Malerei ernsthaft zu betreiben -"da Dir so viel daran gelegen ist, daß ich mein Zeichnen nicht vernachlässige"; genau wie diese soll auch die Liebe ernsthaft betrieben werden, die Hoffnungen an Lotte "durchgetrieben" oder fallengelassen werden. Man fordert somit von Werther den Wechsel von der Lebensstufe des Jugendlichendaseins in die Welt der Erwachsenen. Er soll einen festen Beruf annehmen und eine geregelte Partnerschaftsbeziehung ist auch gewünscht - die maßgebenden Faktoren, die eine Familiengründung und damit die wohl allgemein wichtigste Aufgabe des Erwachsenendaseins bestimmen; so steckt auch Werther diese Lebensstufe ab: Hütte, Gattin, Kinder und Geschäfte zu ihrer Erhaltung.

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