In turbulenten politischen Zeiten, in einer ästhetischen Orientierungskrise schreibt Goethe schwierige Lyrik. Der West-östliche Divan ist oft unter dem Gesichtspunkt einer Versöhnung östlicher und westlicher Ideen und Formen gedeutet worden. Dabei kann das Gedicht »Lied und Gebilde" aus dem ersten Divan-Buch als poetologischer Schlüssel dienen. Anhand von zwölf Versen erzählt Marcel Lepper Dichtungs- und Philologiegeschichte, überprüft klassische und aktuelle Deutungen und unterzieht sie, wo notwendig, einer Revision. Ausgehend von Goethes bislang wenig beachteter Nennung des Flusses Euphrat in diesem Gedicht beginnt eine philologische, politische und ästhetische Erkundungsreise in den Vorderen Orient.
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»the volume offers a compelling example of a philological reading« (Hannah V. Eldridge, Goethe Yearbook (Vol. XXV), 2017) »Leppers philologische Genauigkeit bringt eine neue Komplexität in unser Verständnis von Goethes Divan.« (Markus Messling, Arbitrium, 2018; 36(2)) »eine (...) ungemein kenntnisreiche, (...) hochreflektierte Untersuchung« (Sebastian Donat, Goethe-Jahrbuch 2018)