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Im Rahmen dieses kleinen Aufsatzes wird die noch weitgehend verkannte Kultur der Mysterien in Goethes "Faust"-Dichtung vorgestellt und aufgezeigt, wie im Verborgenen Mysterienbilder als das A und O den Weg von Doktor Faust durch die zwei Teile der Tragödie prägen. Dieses Vorgehen mag plausibler und glaubwürdiger erscheinen vor dem Hintergrund von Jan Assmanns "Die Zauberflöte. Oper und Mysterium" von 2005, worin Assmann auf die allgemeine Mysterienkultur des 18. Jahrhunderts verweist, die "in der Forschung bisher unbeachtet geblieben war", und anschließend maßgebliche Einflüsse der Mysterien…mehr

Produktbeschreibung
Im Rahmen dieses kleinen Aufsatzes wird die noch weitgehend verkannte Kultur der Mysterien in Goethes "Faust"-Dichtung vorgestellt und aufgezeigt, wie im Verborgenen Mysterienbilder als das A und O den Weg von Doktor Faust durch die zwei Teile der Tragödie prägen. Dieses Vorgehen mag plausibler und glaubwürdiger erscheinen vor dem Hintergrund von Jan Assmanns "Die Zauberflöte. Oper und Mysterium" von 2005, worin Assmann auf die allgemeine Mysterienkultur des 18. Jahrhunderts verweist, die "in der Forschung bisher unbeachtet geblieben war", und anschließend maßgebliche Einflüsse der Mysterien auf die Gestaltung der "Zauberflöte" darstellt. Entsprechend zeigt der hier vorliegende Aufsatz für die "Faust"-Dichtung eigentlich nur ein sehr ähnliches Verhältnis von Mysterium und Dramendichtung auf, wie es Assmann bereits im Falle der "Zauberflöte" hervorgehoben hat. Tatsächlich hatte Goethe sogar selbst einen Hinweis auf einen Zusammenhang zwischen dem "höhere[n] Sinn" seiner "Faust"-Dichtung und Mozarts "Zauberflöte" gegeben, als er sich gegenüber Eckermann für seine "Helena", also den dritten Akt von "Faust II", wünschte: "Wenn es nur so ist, daß die Menge der Zuschauer Freude an der Erscheinung hat; dem Eingeweihten wird zugleich der höhere Sinn nicht entgehen, wie es ja auch bei der 'Zauberflöte' und andern Dingen der Fall ist." Dabei ist zu beachten, dass nicht nur die beiden Macher der "Zauberflöte", Mozart und Schikaneder, einen freimaurerischen Hintergrund hatten, sondern Goethe selbst war ein Freimaurer gewesen. In diesem Kontext lässt sich Goethes Wortgebrauch vom "Eingeweihten" im Sinne initiatorischer Bünde deuten, wie eben den Freimaurern, denen damals die antiken Priesterbünde Inspiration und Orientierung gaben. Demgemäß würde Goethe einen "Eingeweihten" im ursprünglichen Sinne meinen, der durch ein Weiheritual den Übergang des Initianden in die eingeschworene Gemeinschaft vollzogen hat. Diese Hintergründe bilden den Einstieg, von welchem der Aufsatz dann auf Grundlage von antiken Einweihungstexten die Motive der Mysterien in Goethes "Faust"-Dichtung entwickelt.

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Autorenporträt
George Cebadal hat Goethes Fortsetzung von Mozarts "Zauberflöte" herausgegeben und in diesem Rahmen die These dargestellt, dass sowohl Mozarts "Zauberflöte" als auch Goethes "Faust"-Dichtung dem Thema der Mysterieneinweihung gewidmet sind. In seiner Publikation "Goethe, Schiller und die verschleierte Wahrheit" vertiefte Cebadal diese These für Goethes "Faust", dessen Mysterieninhalte dort im Kontext der Zeit und durch einen vergleichenden Blick zu Schillers Auseinandersetzung mit den Mysterien dargelegt werden.