Das Leben bei den Zeugen Jehovas. Der Einstieg dazu kann ganz leicht sein...
Doch was, wenn man dieser Gruppierung nicht beigetreten ist, sondern hinein geboren wurde? Wenn man mit den Idealen der Jehovas aufgewachsen ist und nie etwas anderes kennen gelernt hat?
Genauso erging es Mischa Anouk. In
dieser Autobiographie berichtet er über seine Kindheit und Jugend bei den Jehovas. Wie er erste…mehrDas Leben bei den Zeugen Jehovas. Der Einstieg dazu kann ganz leicht sein...
Doch was, wenn man dieser Gruppierung nicht beigetreten ist, sondern hinein geboren wurde? Wenn man mit den Idealen der Jehovas aufgewachsen ist und nie etwas anderes kennen gelernt hat?
Genauso erging es Mischa Anouk. In dieser Autobiographie berichtet er über seine Kindheit und Jugend bei den Jehovas. Wie er erste Zweifel spürte und wie er schlussendlich bei den Jehovas ausstieg...
Nachdem ich seit "Das Leben ist keine Waldorfschule" unter seinem damaligen Namen Mischa Sarim Vérollet (bevor er den Namen seiner Frau annahm) alle Bücher des Autoren gelesen und geliebt habe, war für mich klar, dass auch dieses Buch in mein Regal gehört - egal um welches Thema es gehen mag.
Anfangs habe ich den Buchtitel nicht ganz für voll genommen. Ich kaufte das Buch quasi blind. Schließlich trugen auch schon frühere Bücher etwas skurrile Titel. Trotzdem ließ ich mich auf das Experiment ein, auch mal etwas anderes zu lesen als lustige Episoden aus dem Leben des Autoren.
Beginnend mit der Geburt und den früheren wie späteren Kinderjahren über seine Teenagerjahre bis ins iunge Erwachsenenalter arbeitet sich Mischa Anouk langsam durch seine Zeit bei den Jehovas durch. Am Ende berichtet er selbstverständlich auch, wie er aus der Gemeinde ausgeschlossen wurde und wie es ihm in der Zeit nach seinem Ausschluss erging.
Dabei bringt er dem Leser immer wieder Zusammenhänge durch Zitate sowohl aus interner Literatur (z.B. dem "Wachtum") und externer Literatur bzw. Zitate aus Gesprächen mit Experten mit ein - ohne dass es allzu trocken wird.
Das ganze erzählt er dabei völlig rational und ruhig. In KEINEM Moment hatte ich den Eindruck, dass der Autor einen Hass auf die Jehova-Gesellschaft hat und deshalb meint, gegen sie hetzen zu müssen. Ganz im Gegenteil. Er bleibt objektiv bei seinen Schilderungen. Nur an eins-zwei Stellen scheint beim Schreiben etwas die Emotionalität beim Autor zu überkommen. Die Passagen bezogen sich hierbei aber auf die eigene Person, die eigenen Zweifel an seinem Platz in dieser Gesellschaft.
Ungeachtet dessen findet sich immer wieder auch der Witz, den ich schon aus anderen Büchern kannte und mochte.
Als ich mit dem Lesen begann, wurde mir schnell klar, dass ich hier nicht würde durchrasen können wie bei früheren Büchern.
Das Thema "Zeugen Jehova" hat mich bisher nicht wirklich interessiert. Ich wusste nur, dass es eine Sekte ist und man sich von solchen Leuten besser fernhalten sollte. Es war sehr interessant, einmal in diese Welt einzutauchen, von der man als Außenstehender sonst nur sehr wenig bis gar nichts mitbekommt.
Wer sich einmal näher mit dem Thema "Zeugen Jehovas" beschäftigen mag, dem sei dieses Buch empfohlen.