Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Philosophie - Epochenübergreifende Abhandlungen, Note: 2,3, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Philosophie), Veranstaltung: Gottesbeweise, Sprache: Deutsch, Abstract: Theorien über die Entstehung von Erdbeben existierten bereits vor dem Erdbeben von Lissabon. An diesen Theorien könnte man jedoch Entwicklungen ausfindig machen, ob und wie Gott nach menschlicher Vorstellung für die Entstehung selbst verantwortlich ist. Diese Arbeit soll Theorien vor und nach dem Erdbeben von Lissabon vergleichen und dabei speziell auf das Eingreifen Gottes achten. War Gott nach dem Erdbeben von Lissabon naturwissenschaftlich widerlegt und zähmbar, gab es ihn überhaupt vorher in den Theorien und war Lissabon somit wirklich ein einschneidendes Ereignis für die Beweisbarkeit der göttlichen Existenz? Ziel dieser Hausarbeit soll es nicht sein, unterschiedliche philosophische Strömungen zu verdeutlichen oder deren Veränderung beispielsweise durch das Erdbeben von Lissabon zu markieren. Es sollen lediglich die Theorien, welche einzelne Philosophen über die Entstehung von Erdbeben aufgestellt haben auf ihren göttlichen Gehalt geprüft werden. Hierbei soll (wenn soweit möglich und die Theorie somit nicht gestört wird) auch nicht auf die Religiösität der Autoren Rücksicht genommen werden, welche sie in anderen Werken darlegen. Um herauszufinden ob und wie innerhalb der Erdbebentheorien im Laufe der Zeit ein Wandel in Bezug auf die Fragestellung stattgefunden hat, sollen zuerst zwei Theorien vor und anschließend die Kant'sche Theorie direkt nach dem Erdbeben von Lissabon untersucht werden. Als Beispiele für die Zeit vor dem Erdbeben von Lissabon dienen hierbei Aristoteles Theorie, welche die erste nennenswerte Erdbebentheorie überhaupt ist, und Thomas von Aquin, welcher diese Theorie erweiterte und kommentierte. Um Kants Theorie nach dem Erdbeben von Lissabon untersuchen zu können, soll in einem Zwischenkapitel kurz das Erdbeben in seinem kulturhistorischen Rahmen dargestellt werden und zudem kurz Rousseaus und Voltaires Schlüsse daraus erläutert werden. Mittels diesen soll ein Übergang im religiösen Denken anhand der Erdbebentheorien deutlich werden, sollte dieser vorhanden sein.