In der neueren Theologie ist von Christozentrik oder Anthropozentrik die Rede, um das Besondere des Heilswirkens Jesu wie die menschlich-existentielle Dimension seiner Botschaft zu betonen. Das Neue Testament - vom Alten gar nicht zu reden - kennt eine derartige Christozentrik oder Anthropozentrik jedoch nicht. Gott ist der Ursprung allen Geschehens; von ihm aus bzw. auf ihn hin geht alles Wirken. Wer von Christus spricht, kann nicht von Gott, wer vom Sohn spricht, kann nicht vom Vater abstrahieren, ohne seine messianische Sendung und deren Vollendung zu verfälschen, indem er sie auf menschliche, gar historische Motive reduziert. Denn Wesen und Sendung Jesu Christi sprengen den Horizont des Menschen wie seiner Geschichte, in die sie eingelassen sind.
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