Der ADAC lässt einen nicht im Stich - diese Gewissheit ist weit verbreitet. 19 Millionen Menschen sind im ADAC, 19 Millionen, das ist beinahe schon Deutschland, 19 Millionen können nicht irren. Die Gewissheit ist trügerisch. Denn der ADAC verrät seine Mitglieder, wenn er an ihnen verdienen kann. Er lässt sie offenbar für Fremdkunden warten, dreht ihnen unnötig Batterien an, verkauft ihnen so viele Versicherungen wie möglich und versucht im Schadensfall auch noch die Kosten abzuwälzen. Im Laufe der Jahre ist der ADAC außerdem zum Selbstbedienungsladen geworden. Wie können Top-Funktionäre gleichzeitig als gut bezahlte ADAC-Vertragsjuristen kassieren? Der ADAC geriert sich gerne als Verbraucherschützer. Aber wie kann er Geschäfte machen mit Firmen, die er dann vermeintlich neutral testet? Bastian Obermayer, dessen Recherchen den ADAC-Skandal Anfang 2014 ins Rollen brachte, stürzt den ADAC in seinem Buch von dem Sockel, auf dem der Verein jahrzehntelang thronte. Denn in Wahrheit ist der ADAC vor allem eines: ein Milliardenkonzern - der noch immer mit den Strukturen eines Kleingartenvereins geführt wird.
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