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Der Wissenschaftsjournalist Manuel Jäger wurde mit Glasknochen geboren und landet zum x-ten Mal in seinem Leben dort, wo er nicht sein will: im Krankenhaus. Dort lernt er die Krankenschwester Dagmar kennen, die ihn eigentümlich fasziniert, weil sie ihn an seine bei einem Unfall getötete große Liebe Lenora erinnert. Doch sein Aufenthalt im Marienhospital steht von Anfang an unter keinem guten Stern. Als er sich eine Erkältung zuzieht, die für ihn lebensgefährlich ist, da er wegen seiner Glasknochen den Schleim nicht abhusten kann, beginnt für Manuel ein Kampf auf Leben und Tod. Ein nach...
Der Wissenschaftsjournalist Manuel Jäger wurde mit Glasknochen geboren und landet zum x-ten Mal in seinem Leben dort, wo er nicht sein will: im Krankenhaus. Dort lernt er die Krankenschwester Dagmar kennen, die ihn eigentümlich fasziniert, weil sie ihn an seine bei einem Unfall getötete große Liebe Lenora erinnert. Doch sein Aufenthalt im Marienhospital steht von Anfang an unter keinem guten Stern. Als er sich eine Erkältung zuzieht, die für ihn lebensgefährlich ist, da er wegen seiner Glasknochen den Schleim nicht abhusten kann, beginnt für Manuel ein Kampf auf Leben und Tod. Ein nachdenklicher, atmosphärisch dichter Roman, der die wirklich wichtigen Fragen unserer Existenz aufwirft: Welche Qualität geben wir unserer Lebenszeit und wie gehen wir mit den zentralen Themen Liebe, Krankheit und Tod um?
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Marianne Efinger wurde 1958 im süddeutschen Raum geboren. Nach einigen Semestern Sprach- und Literaturwissenschaft sowie Philosophie an der Universität Stuttgart war sie zunächst in der Marketingabteilung eines philosophischen Verlags tätig, dann im Landesverband einer Umweltschutzorganisation. Nach einem Unfall machte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester. Die in diesem Beruf gemachten Erfahrungen wurden in "Gottes leere Hand" literarisch verarbeitet. Seit 2003 lebt Marianne Efinger mit ihrem Mann in der Bretagne.
Produktdetails
- Verlag: Bookspot Verlag
- Seitenzahl: 377
- Erscheinungstermin: 14. März 2012
- Deutsch
- ISBN-13: 9783937357652
- Artikelnr.: 37215799
Manuel Jäger ist mit Glasknochen auf die Welt gekommen. Mittlerweile ist er ein erwachsener mann, der als Wissenschaftsjournalist anerkannt ist. Da er mit Blick auf die körperlichen Leistungen mit vielen anderen Menschen nicht mithalten kann, hat er sich auf das Denken spezialisiert und …
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Manuel Jäger ist mit Glasknochen auf die Welt gekommen. Mittlerweile ist er ein erwachsener mann, der als Wissenschaftsjournalist anerkannt ist. Da er mit Blick auf die körperlichen Leistungen mit vielen anderen Menschen nicht mithalten kann, hat er sich auf das Denken spezialisiert und wird in der Science Community "der Kopf" genannt. Zu jeder Frage hat er die richtige Antwort. Er macht sich über sehr unterschiedliche Dinge Gedanken, sprengt Fachgrenzen und ist sehr kreativ. An einem Abend in der Vorweihnachtszeit muss Manuel mal wieder in ein Krankenhaus. Eigentlich hatte er sich vorgenommen nicht wieder in ein Krankenhaus zu gehen, doch sein bester Freund Lothar hat ihm verdeutlicht, dass es notwendig ist und sicher nicht für eine lange Zeit sein wird. Er wird in das Marienhospital gebracht. Dort arbeitet die Krankenschwester Dagmar. Sie hat für jeden Patienten ein (ernsthaftes) Lächeln übrig und versucht auch ein offenes Ohr für jeden zu haben. Doch die äußeren Bedingungen sorgen dafür, dass sie manchmal noch nicht einmal die Zeit hat die Patienten zu waschen. Hinzu kommen Ärzte die Qualifikationspunkte sammeln müssen und in Gremien arbeiten sollen. Doch die Zeit für die Patienten wird immer geringer. Auch durch die veränderte Finanzierung innerhalb des Gesundheitssystems treten viele neue und negative Aspekte auf. Dagmar versucht immer wieder alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Mit der Zeit zweifelt sie aber, ob sie ihren Beruf weiterhin ausüben möchte. Als Manuel auf der Station eingeliefert wird verstehen sich die Schwester und er auf Anhieb. Und das ganz ohne Worte. Zudem erinnert Dagmar ihn an seine verstorbene Verlobte. Zu dieser Gesellschaft tritt Wendelin Weihrauch hinzu. EIn älterer und scheinbar verwirrter Mann. Zwischen im und Manuel entwickelt sich eine besondere Beziehung.
Sprache und Stil: Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven einzelner Figuren erzählt. Die beiden Personen im Zentrum sind Dagmar und Manuel. Der Patient, der mehr Zeit im Krankenhaus als in seinem Haus verbracht hat und die Krankenschwester, die ihr bestes gibt, geben Einblicke in ihre Sicht auf das Gesundheitssystem in Deutschland und die Arbeit in einem Krankenhaus. Die Autorin schafft es hervorragend auf beide einzugehen. Das Innenleben von Manuel Jäger, seine Gedanken zum Leben als so genannter Behinderter und der Rückblick auf seine Erlebnisse werden eindringlich mit sanften aber gleichzeitig eindringlichen Worten beschrieben. Genauso lernt man Dagmars Verzweiflung und ihren Kampf kennen. Ihre Sehnsucht von der technisierten Krankenhauswelt wegzukommen geht fast in den Leser über.
Die Sprache ist dabei nicht oberflächlich, aber auch nicht lehrerhaft. Sie zeugt zwar von einer Wut auf das System, aber man versteht die Gründe dafür. Alles ist sehr nachvollziehbar. Daher liest sich der Text auch sehr flüssig und angenehm.
Fazit: Für mich handelt es sich um ein hervorragendes Buch, das verschieden Lebensfacetten aufzeigt. Man überlegt selbst wie man handeln würde und wo man mit seiner Meinung steht. Mich hat Manuels und Dagmars Geschichte mitgerissen und am Ende zum Weinen gebracht. Und als ich las, dass die Autorin ihre Einnahmen für das Projekt "Ein Haus für die Arche" spendet, habe ich mir vorgenommen unermüdlich die Werbetrommel zu rühren.
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Ich hätte mich gefreut, mehr, tiefer und intensiver mit der Krankheit, Manuels Gefühlen, dem Umgang mit dem Leben und den Beziehungen zu Dagmar und Wendelin in Kontakt zu kommen.
Auch wenn man schon merkt, dass dies das Hauptthema des Buches ist, wird, meiner Meinung, das auch oft einfach …
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Ich hätte mich gefreut, mehr, tiefer und intensiver mit der Krankheit, Manuels Gefühlen, dem Umgang mit dem Leben und den Beziehungen zu Dagmar und Wendelin in Kontakt zu kommen.
Auch wenn man schon merkt, dass dies das Hauptthema des Buches ist, wird, meiner Meinung, das auch oft einfach als Vorzeigebild genommen, um eigentlich auf die Missstände in unseren Kliniken hinzuweisen.
Natürlich ist das wichtig, natürlich muss daran gearbeitet werden, aber wenn ich solche eine Inhaltsangabe und solche eine Leseprobe lese, möchte ich auf traurige, lustige, melancholische, gefühlsintensive Art und Weise unterhalten werden. Und keinen erhobenen Zeigefinger vor Augen haben, der mir das Schöne an dem Buch vermiest.
Schade, es hätte ein tolles intensives Buch werden können!
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Gottes leere Hand erzählt von Manuel Jäger. Von vielen wird er der Glasknochenmann gennant. Seit Geburt leidet er an dieser schrecklichen Krankheit mit den ganzen Übeln, die sie mit sich führt. Ständige Knochenbrüche und permanente Aufenthalte im Krankenhaus sind da nur …
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Gottes leere Hand erzählt von Manuel Jäger. Von vielen wird er der Glasknochenmann gennant. Seit Geburt leidet er an dieser schrecklichen Krankheit mit den ganzen Übeln, die sie mit sich führt. Ständige Knochenbrüche und permanente Aufenthalte im Krankenhaus sind da nur ein kleiner Teil seines Leidensweges. Aber gerade dadurch erfährt Manuel wahre Freundschaft. Sein Nachbar Lothar ist gleichzeitig sein bester Freund, der immer für ihn da ist, sogar ein Babyphone in seinem Schlafzimmer anbringt, um in einem nächstlichen Notfall zur Stelle sein zu können. Nach einem weiteren schlimmen Anfall muß Manuel wieder ins Krankenhaus. Dort lernt er Dagmar kennen, die ihn in ihrer liebevollen Art an seine verstorbene Ex-Verlobte Lenora erinnert. Dagmar ist Krankenschwester und leidet sehr unter dem harten Krankenhausdruck. Gerne würde sie mehr für die ihr anvertrauten Menschen tun, aber die Zeit reicht einfach nicht.
Marianne Efinger hat einen schönen, ruhigen Schreibstil. Sie beschreibt die Menschen deutlich und man kann sich gut in sie hineinversetzen. Die Umgebung wird bildlich beschrieben. Man sieht die Krankenhausflure förmlich vor sich: die Patienten, die Hektitk des Alltags und die Hilflosigkeit. Die Autorin geht sehr gefühlvoll auf die einzellnen Schicksale ein, ohne kitischig oder schnulzig zu wirken. Man ist zu Tränen gerührt, lacht über Rollstuhlrennen auf dem Flur und ballt unwillkürlich die Hand in der Tasche, wenn mal wieder keine Zeit zum Waschen bleibt, weil die Pflegerinnen immer mehr Arbeit bekommen, als sie bewältigen können. Andererseits wird aber auch nach einer Begründung für diese Zustände gesucht und Marianne Efinger gibt Einblicke in das Krankenhausmanagment, wie so ein großer Betrieb am Laufen bleibt und wie gewirtschaftet werden muß, damit die Türen nicht geschlossen werden müssen. Dies gerät leider etwas langatmig und ist für mich der einzige Minuspunkt an einem ansonsten wurderbaren Roman.
Das Cover des Buches mit den rankenden, gerade sprießenden Trieben finde ich sehr gelungen zu dem Titel und dem Inhalt des Buches. Es vermittelt mir, dass es immer einen Neuanfang gibt, Hoffnung.
Mein Fazit: Ein Roman, der von dem Alltäglichen bericht, was gerne totgeschwiegen wird. Tod, Krankheit, Missstände. Sehr gefühlvoll und absolut lesenswert!
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Manuel Jäger hat die Glasknochenkrankheit, eine erbbedingte Krankheit, bei der die Knochen so instabil sind, das ständig irgendwelche Knochen brechen. Manuel hat das Zählen der Brücke längst aufgegeben. Erst mit 16 Jahren lernte er Laufen, mithilfe spezieller Stabilisierung …
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Manuel Jäger hat die Glasknochenkrankheit, eine erbbedingte Krankheit, bei der die Knochen so instabil sind, das ständig irgendwelche Knochen brechen. Manuel hat das Zählen der Brücke längst aufgegeben. Erst mit 16 Jahren lernte er Laufen, mithilfe spezieller Stabilisierung der Beinknochen und Spezialschuhen. Durch die fehlende Knochendichte gibt es auch Probleme mit den Zähnen (alle Zähne wurden durch Implantate ersetzt) und aus der einfachsten Erkältung wird schnell eine Bronchitis und Lungenentzündung, das Abhusten verursacht gleich Rippenbrüche. Zusätzlich ist er auch noch kleinwüchsig. Manuel selbst sieht sich jedoch nicht als behindert an. Sein Leben waren seine Bücher, Informationen und Kontakte aus den Internet und sein Beruf als Ingenieur. Mit seinen großen Wissen hat er sich eine gute finanzielle Basis geschaffen. Sein Nachbar und guter Freund Lothar kümmert sich um ihn. Aber Manuel hat auch die große Liebe kennengelernt, erst durch Kontakte im Internet, später persönlich. Lenore hat Manuel als Persönlichkeit wahrgenommen, nicht als Behinderten. Sie wollten heiraten, doch dann geschah der tödliche Autounfall. Seit 4 Jahren ist Manuel nun wieder allein.
Nach einem Beinahetod wird er wieder in ein Krankenhaus gebracht, das der barmherzigen Brüder. Das Krankenhaus hat einen ausgezeichnet Ruf, hier wird sich persönlich und mit viel Fürsorge um die Kranken bemüht. So sagt es zumindest das Prospekt am Eingang. Die Wirklichkeit sieht jedoch ganz anders aus.
Die Ärzte, die alle mit viel Engagement und Willen zu Helfen in ihren Beruf gestarten sind, geben bald resigniert auf. Es ist wichtiger auf die Kosten zu achten als auf die Menschen. Die vielen Nebentätigkeiten belasten zusätzlich. Die Krankenschwestern und Pfleger sind so überlastet, dass selbst die wichtigsten Tätigkeiten schon zu kurz kommen. Verwechslungen und falsche Medikamente sind an der Tagesordnung, massive Überstunden normal.
Die Beschreibung eines Krankenhausalltags ist so erschreckend, dass man gar nicht mehr krank werden darf. Fehler in der Behandlung, "blutige" Entlassungen, weil die Zeit für die vorgegebene Aufenthaltsdauer erreicht ist und die Art wie mit totkranken und alten Menschen umgegangen wird, wirft ein schlechtes Bild auf unser Gesundheitswesen. Das Ende des Buches macht zwar ein wenig Mut, das es auch anders geht, jedoch nur mit mehr finanziellen Mittel (privat oder aus Spendengeldern).
Der Schreibstil Marianne Efingers weist leider eine Schwächen auf, die vielen medizinischen Begriffe und Beschreibungen von Krankheitsbilder ermüden zusätzlich. Schade, denn dass Statistiken und Formulare im Gesundheitswesen inzwischen wichtiger sind als die menschenwürdige Behandlung sollte alle interessieren. Ein Bestseller wird dieser Roman wohl nicht.
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Dieser Roman ist wunderbar dafür geeignet, das Leben im Krankenhaus kennenzulernen. Die Autorin hat sehr genau beobachtet und die Gefühle der Personen sehr feinfühlig beschrieben. Da ich selber in diesem Bereich gearbeitet habe, kann ich sagen, es entspricht der Realität, ja es …
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Dieser Roman ist wunderbar dafür geeignet, das Leben im Krankenhaus kennenzulernen. Die Autorin hat sehr genau beobachtet und die Gefühle der Personen sehr feinfühlig beschrieben. Da ich selber in diesem Bereich gearbeitet habe, kann ich sagen, es entspricht der Realität, ja es ist teilweise sogar untertrieben. Ich habe schon schlimmere Umstände erlebt und das ist schon viele Jahre her. Einzig auf Privatstationen geht es noch anders zu und ich denke, dass ein Patient, der privat versichert ist, gar nicht weiß, wie sehr er anders behandelt wird, wie ein gesetzlich versicherter Patient. Auch das ist eine Erfahrung, die ich immer wieder machen konnte. Wie mag es erst Menschen gehen, die gar keine Krankenversicherung haben ? Auch in Deutschland gibt es viele, die nicht versichert sind.
Zum Inhalt: Manuel Jäger leidet an der Glasknochenkrankheit und ist, da er nach einem Zusammenbruch in seiner Wohnung wiederbelebt wurde zum wiederholten Male im Krankenhaus gelandet. Dort bricht er sich bei einem Sturz die Hand und holt sich noch eine Erkältung obendrauf. Manuel Jäger hat genug vom Krankenhaus und ist gleichzeitig von der Erkältung so geschwächt, dass er sein Testament macht, da er mit dem Schlimmsten rechnet. Einziger Lichtblick ist Schwester Dagmar, die ihn an seine verstorbene Verlobte Lenora erinnert.
Schwester Dagmar ist eine Krankenschwester, die sich in dem ganzen Krankenhausbetrieb die Menschlichkeit bewahrt hat. Sie sieht die Patienten nicht als Nummer oder Krankheit sondern in erster Linie als Mensch. Sie nimmt die Fragen, Ängste und Sorgen ihrer Patienten ernst und kümmert sich um sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten.Aber sie muss immer wieder erkennen, dass kaum Zeit ist, mit den Patienten zu sprechen und das nötigste an Pflege ihnen zukommen zu lassen. Als ihr der Posten der Stationsleitung angeboten wird, lehnt sie ab. Sie möchte nicht mit noch mehr Bürokramm zu tun haben und den Kontakt zum Patienten ganz verlieren.
Dann ist da noch der junge Assistenzarzt Christian Fischer , der noch Ideale und Vorstellungen von seinem Beruf hat, die er nach und nach ablegen muss, obwohl er nicht möchte. Er möchte den Menschen helfen und nicht sie als Nummer behandeln. In seinem ersten Nachdienst erfährt er, wie schwierig das ist, wie nahe Tod und Leben beisammen liegen und das er es nicht immer in der Hand hat, wie die Sache ausgeht.
Dann gibt es noch viele Bereiche, die in dem Roman beschrieben sind, über die man auch Romane schreiben könnte: Die Bürokratie im Krankenhaus, die Rangordnung der Ärzte, das Verhalten der Ärzte zum Patienten usw. leider ist es oft nicht so, wie es sein sollte und leider stumpfen viele mit der Zeit ab und das System wird noch unmenschlicher.
Der Roman hat ein wunderschönes Ende, das ich hier natürlich nicht verraten möchte.
Fazit ein Roman, der allen Interessierten zeigt, wie es so im Krankenhaus abläuft und das Ende des Romans macht Mut zur Hoffnung, dass sich vielleicht doch das ein oder andere ändert.
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Manuel Jäger ist von der Glasknochenkrankheit betroffen. Er selbst sieht sich nicht als krank oder behindert, nur als anders. Trotzdem leidet er unter den Symptomen, muss immer wieder ins Krankenhaus wegen diverser Knochenbrüche oder Infektionen, die für ihn leicht tödlich …
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Manuel Jäger ist von der Glasknochenkrankheit betroffen. Er selbst sieht sich nicht als krank oder behindert, nur als anders. Trotzdem leidet er unter den Symptomen, muss immer wieder ins Krankenhaus wegen diverser Knochenbrüche oder Infektionen, die für ihn leicht tödlich verlaufen können. Als er wegen Atemnot wieder einmal ins Krankenhaus eingeliefert wird, ist Manuel alles andere als begeistert. Und als hätte er es geahnt, geht von Anfang an alles schief. Er wird auf dem Flur vergessen, mit rabiaten Alkoholikern in ein Zimmer gesteckt, bricht sich die Hand und fängt sich schließlich eine dicke Erkältung ein, die seine Atemprobleme nur noch verschlimmert. Von den Ärzten wird er nur als interessanter Fall wahrgenommen und nicht als Mensch. Einzig die junge Krankenschwester Dagmar sieht in ihm den klugen Menschen, der er ist. Doch auch Dagmar kann nicht verhindern, dass es mit seiner Gesundheit immer mehr bergab geht…
Ab wann ist das Leben lebenswert? Wer bestimmt, was normal ist und was von der Norm abweicht? Wie geht man mit Krankheit und Tod um? Dies scheinen die Fragen zu sein, die die Autorin beim Schreiben des Romans beschäftigt haben. Selbst jahrelang als Krankenschwester tätig gewesen, vermittelt uns Marianne Efinger ein trauriges Bild des Krankenhausalltags und des maroden Gesundheitssystems. Dabei deckt sie Missstände schonungslos auf. So werden Fehler seitens des Personals verschwiegen; für die Pflege der Patienten bleibt kaum Zeit, da es an Personal mangelt; Qualitätsansprüche an Sauberkeit und Fürsorge werden immer weiter gesenkt, weil die Arbeit auch so schon kaum zu bewältigen ist.
Die Autorin spricht viele Themen an, sei es Mobbing unter den Angestellten, der Umgang mit behinderten Menschen oder Alten, die in Pflegeheime abgeschoben werden, wo sie lieblos vor sich hin vegetieren. Leider ist das Buch einfach zu kurz, um alles in einem würdigen Maß zu schildern, daher wirkte die Handlung etwas unfokussiert. Manuels Geschichte tritt während des Buches langsam in den Hintergrund und wird ziemlich knapp abgeschlossen.
Leider erschienen mir die Charaktere teilweise etwas zu stereotyp gezeichnet. Da hätten wir die Stationsärztin, die für die Sorgen ihrer Patienten kein offenes Ohr hat, sondern nur sieht was sie sehen will und möglichst pünktlich in den Feierabend verschwindet. Oder die Stationsleiterin, die eine Kollegin, die auf Missstände aufmerksam macht, mit allen Mitteln bekämpft, um das gute Image der Station zu erhalten. Aber auch die herzensgute Krankenschwester darf nicht fehlen, deren moralische Ansprüche langsam am Krankenhausalltag zu zerbrechen drohen.
So sensibel und wichtig das Thema auch ist, habe ich mich doch manchmal etwas von der Moral, die die Autorin hier vermitteln will, erdrückt gefühlt. Was richtig ist und was falsch, bleibt nicht dem Leser überlassen, sondern wird einem von der Autorin aufgezwungen, auch wenn man meist durchaus ihrer Meinung sein wird. Aber vielleicht ist gerade diese Subjektivität nötig, um die Dringlichkeit der Thematik zu vermitteln.
Mein Fazit: Marianne Efingers Roman gleicht eher einem Bericht über den Krankenhausalltag als einem Roman. Trotzdem lesenswert.
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