Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: als gut benotet, Universität Paderborn (Ev. Theologie), Veranstaltung: Allmacht - ein problematisches Gottesprädikat, Sprache: Deutsch, Abstract: Als ich Anfang dieses Semesters ein Proseminar mit dem Titel ‚Allmacht - ein problematisches Gottesprädikat’ belegte, ahnte ich noch nicht, wie wenig Gedanken ich mir bis dahin über dieses ‚Gottesprädikat’ gemacht hatte. Wie selbstverständlich schien es mir, dass Gott ‚allmächtig’ sein musste. Dass dieses Thema jedoch keineswegs eindeutig, sondern äußerst facettenreich ist, und wie viele Fragen es in mir aufwerfen würde, wurde mir erst im Laufe des Semesters bewusst. Schon nach einigen Sitzungen war mir klar, dass ich eigentlich gar nicht wusste, ob ich wirklich an einen ‚allmächtigen’ Gott glaubte - das Bekenntnis im Credo schien mir plötzlich nicht mehr selbstverständlich, sondern äußerst fragwürdig. Der ‚Gottesbegriff nach Auschwitz’ von Hans Jonas mit seinem Mythos gab mir noch mehr zu denken. Hans-Jonas Gedankengänge schienen zwar zuerst recht sinnvoll, warfen aber auch viele neue Fragen auf. Dazu kamen noch unzählige Zusatztexte, die zunächst mehr verwirrten als Klarheit schafften. Doch nach einiger weiterer Beschäftigung mit dem Thema erschloss sich mir langsam aber sicher der ‚rote Faden’ - die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Texten wurden klar und Gedankengänge verständlich. Mittlerweile habe ich viele Antworten gefunden, die jedoch wiederum neue Fragen aufwarfen. Diese Proseminararbeit soll also noch einmal dazu dienen auch auf diese Fragen wieder ein Stück weit Antwort zu finden. Dies zeigt sich auch in der Themenwahl. Da der ‚Gottesbegriff’ nach Hans Jonas und kritische Stimmen zu diesem im Proseminar selbst immer wieder Thema waren, sind viele Fragen hierzu schon durchdacht und teilweise auch beantwortet. Das hätte die Arbeit an einem solchen Text zwar wahrscheinlich erleichtert, aber nur wenig neue Ideen und Antworten eingebracht. Die Wahl sollte also auf eine eigenständige ‚Allmachts-Definition’ fallen. Hier schienen mir Karl Barth oder Jürgen Werbick am sympathischsten. Nachdem ich mich in beide Ansätze eingelesen hatte, fiel die Wahl dann auf Jürgen Werbicks Werk ‚Bilder sind Wege. Eine Gotteslehre’, dass 1992 veröffentlicht wurde. In vielen Punkten scheint Werbick in diesem Werk genau die Fragen aufzuwerfen, die ich mir ebenfalls stelle. Eine Auseinandersetzung mit seinen ‚Allmachtsgedanken’ im Rahmen dieser Proseminararbeit scheint mir also eine gute Gelegenheit auch auf meine Fragen Antworten oder zumindest Denkanstöße zu finden.