Der Gottesdienst gilt nach wie vor als "Herzstück" der evangelischen Kirche, ist aber vielerorts eher ein "Sorgenkind" der Gemeinden. Wir wissen bislang zu wenig darüber, was Menschen im evangelischen Gottesdienst suchen und finden und was sie in dieser Stunde erleben. Die vorliegende empirische Studie führt den Zugang des "Erlebens" vor dem Hintergrund seiner psychologischen und philosophischen Bedeutungszusammenhänge in die Diskussion um den Gottesdienst ein. Vor diesem Hintergrund wurden Gottesdienstbesucherinnen und -besucher nach ihrem Erleben des agendarischen Gottesdienstes und alternativer gottesdienstlicher Formen befragt. Mit den Ergebnissen können künftig Fragen wesentlich präziser beantwortet werden, die vor praktischen Überlegungen zur Veränderung der Gottesdienstkultur gestellt werden müssen wie beispielsweise: Worin liegt die hohe Bedeutung der Musik im Gottesdienst? Welche Rolle spielt die Predigt? Wie verhält sich das oft geäußerte Bedürfnis nach größerer sozialer Nähe im Gottesdienst zu dem ebenso oft geäußerten Wunsch nach selbst bestimmter Distanz? Es zeigt sich zudem, dass erstaunlich viele Kirchenmitglieder traditionelle und moderne Formen des Gottesdienstes schätzen, sofern diese in Form und Inhalt sorgsam gestaltet werden.
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