Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 2,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Katholische Theologie), Veranstaltung: Ägypten als biblische Hintergrundkultur, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Verlangen nach Recht und Gerechtigkeit liegt in der Natur des Menschen. Sei es in Politik, Wirtschaft oder in gesellschaftlichem Zusammenleben, überall herrschen Rechtsvorstellungen, die dem Wunsch nach Gerechtigkeit nachkommen sollen. Das bekannteste Bild in diesem Kontext, ist wohl das der römischen Göttin Justitia, die mit ihrer Waage die Taten abwägt und mit dem Schwert bereit ist, das Urteil zu vollstrecken. Die Idee eines Richters existiert ebenfalls in vielen Religionen, unter anderem in der christlichen und in der Religion der alten Ägypter. Der Unterschied zu unserer heutigen Justiz besteht allerdings darin, dass das Gericht nicht zu Lebzeiten auf der Erde, sondern beim Übergang in ein überirdisches Leben, bzw. in den Tod stattfindet. In beiden Religionen sind die Taten auf der Erde maßgeblich dafür verantwortlich, wie und wo die gerichtete Person nach dem irdischen Tod verweilt und was mit ihr geschieht. Die folgende Arbeit gibt in vergleichender Darstellung einen Einblick, wie sich das Christentum, sowie die alten Ägypter Recht und Gerechtigkeit über den Tod hinaus vorstellen. Um bei den Wurzeln zu beginnen, wird in einem ersten Punkt dargestellt, wie der Gerichtsgedanke den Weg in diese beiden Religionen gefunden hat. Der nächste Punkt behandelt die Gerichtsszene an sich, deren Inhalt und Durchführung. In den beiden letzten Punkten wird zum einen erörtert, wie die Jenseitsvorstellungen der beiden Religionen aussehen, wie sich der Übergang in dieses vollzieht und welche Riten auf der Erde den Toten zu Ehren durchgeführt werden. Das methodische Vorgehen wird demgemäß so aussehen, dass zu jedem Punkt eine vergleichende Darstellung der christlichen und der ägyptischen Religion dargestellt wird.