Studienarbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Universität Duisburg-Essen (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Literarische Räume, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hausarbeit wird Gottfried Kellers' Romeo und Julia auf dem Dorfe gattungstheoretisch analysiert. Dabei weist das Werk sowohl gattungstypische Merkmale einer Novelle als auch einer Dorfgeschichte auf. Zum Abschluss der Arbeit wird ein prägnantes Fazit zur Forschungsfrage geliefert. Man stelle sich zweierlei Bilder vor: Auf der einen Seite das herausfordernde, abgeschottete Dorfleben – auf der anderen Seite den Selbstmord zweier Kinder. Ein beinahe unvorstellbar großer Kontrast liegt zwischen diesen beiden Vorstellungen und doch werden sie in Gottfried Kellers ROMEO UND JULIA AUF DEM DORFE zur literarischen Realität. Die Frage nach der Rolle der gattungstypischen Merkmale der Dorfgeschichte und der Novelle in R&J wird in dieser Arbeit im Kontext des stattfindenden Wandels von der vermeintlichen Idylle bis zum Freitod der Protagonisten beleuchtet. Im Laufe der Arbeit wird, um diese Entwicklung möglichst nachvollziehbar und verständlich darzustellen und zu analysieren, wie folgt vorgegangen: Zu Beginn wird der historische Hintergrund des Werkes grob umrissen, um der Leserschaft die äußeren Einwirkungen auf den Schreibprozess in jener Zeit zu verdeutlichen. Im Anschluss daran werden gattungstheoretische Grundlagen der DG und der Novelle dargelegt. Daraufhin werden die zuvor dargestellten gattungstypischen Merkmale anhand des Werkes analysiert, worauf das Fazit folgt. R&J entstand als Teil des Seldwyla-Zyklus, welchem zehn selbstständige Erzähltexte angehören.