Mit "Gottfried" heften wir uns an die Fersen eines sehr alten Mannes, der nach seinem Tod auf keinen Fall in den Himmel wollte. Dummerweise kam es nach seinem letzten Atemzug dann doch anders als erhofft. Als er der bezaubernden, für einen Engel recht kessen Michaela gegenüber steht, die ihm auch noch seine Jugend und Gesundheit wiedergibt, bereut er den unerwarteten Weg schon nicht mehr. In einem merkwürdig komfortablen Himmelreich trifft er auf Menschen, die aus den verschiedensten Regionen der Welt stammen. Und alle hatten Probleme mit der heimischen Religion. Gottfried wunderte sich, dass die Götter ausgerechnet jene zu sich riefen, die am wenigsten an sie glaubten. Bis er den Grund erfährt. Nachdem sie den Menschen Jahrtausende zu Diensten waren, wurden sie müde sich um jedes Gebet und jeden Wunsch zu kümmern. Deshalb wollten sie sich nicht länger, und darüber waren sich alle Götter einig, von den Menschen missbrauchen lassen. Denn aus keinem anderen Grund existierten sie. Ursprünglich schufen sich die Menschen für alles Unerklärliche einen passenden Gott; dann versuchten sie die Götter mit Opfergaben zu manipulieren. Heute soll schon ein Symbol oder ein flüchtig hingehauchtes Gebet ausreichen, um einen Gott zu beeinflussen. Nein, jetzt reichte es. Nun wollen sie die auserwählten Ungläubigen in ihrem Sinne schulen und mit jeweils einem Engel auf die Erde zurück schicken. Dort sollen sie die Menschen von ihrem Glauben abbringen. Nur dann würden die Götter ihren Frieden finden, und könnten sich ins ewige Nichts zurückziehen. Doch Michaela verfolgte ihre eigenen Pläne.
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