Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die sinnbildliche Erscheinung göttlicher Präsenz auf der Iberischen Halbinsel ist in dem Gnadenbild der Virgen del Pilar manifestiert. Auf einer Säule soll die Heilige Jungfrau dem Apostel Jakobus dem Älteren erschienen sein. Dieses Patrozinium bestimmt das Deckenbildprogramm der an der legendären Stelle erbauten Catedral-Basílica de Nuestra Señora del Pilar in Zaragoza. Mit der Darstellung des visionären Erlebnisses wurde nicht zuletzt Francisco José de Goya y Lucientes aus der naheliegenden Stadt Fuendetodos in Aragón beauftragt – herausragend sind hierbei Die Gloria, auch als Die Anbetung des Namens Gottes betitelt, aus dem Jahre 1772 und Maria, Königin der Märtyrer aus dem Jahre 1781. Der programmatischen Darstellung der himmlischen Bezirke entsprechend, sind die Bilder an die etwa vierzig Meter hohen Decken der größten Barockkirche Spaniens freskiert, so dass der von unten hinauf schauende Betrachter die Pole der christlichen Weltordnung anschaulich wahrnehmen kann. Das Wechselspiel der Gegensätze zwischen oben und unten, zwischen Himmlischem und Irdischem soll im Weiteren im Hinblick auf gestalterische Bildmuster im architektonischen Raum erörtert werden. Der strukturanalytische Zugriff auf Goyas frühe Deckenbilder bewährt sich im Vergleich mit der italienischen Tradition der Deckenmalerei der Frühen Neuzeit und ihrer „spanischen“ Transformation.