Facharbeit (Schule) aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1,3, , Veranstaltung: Aspekte kulturellen Wandels, Sprache: Deutsch, Abstract: „Graben für Germanien“ – damit ist die Rolle der „Archäologie unterm Hakenkreuz“ in der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) ziemlich treffend beschrieben. In dieser Facharbeit untersuche ich die politische Instrumentalisierung der Archäologie im „Dritten Reich“. Besonders befasse ich mich mit dem „Mythos Germanien“. Der im 19. Jahrhundert aufkommende Nationalismus und später der Rassismus, waren auf der Suche nach einer gemeinsamen Wurzel. Man erfand das Konstrukt einer geschichtlichen Abstammung der Deutschen von den Germanen und einer durch die Ahnen legitimierte Überlegenheit der „nordischen Rasse“ gegenüber allen anderen Rassen. Nationalsozialisten konnten auf dem im 19. Jahrhundert bereits im Entstehen gewesenen „Mythos Germanien“ aufbauen und ihn mit Propagandamaßnahmen in den Köpfen der Menschen verfestigen. Renommierte Wissenschaftler sind jedoch der Meinung, dass die Germanen ein geschichtliches Gebilde sind, an dem Archäologen, NS-Wissenschaftler, aber auch Laien- und Heimatforscher mitgearbeitet haben. „Die Germanen als ein einheitliches Volk hat es nie gegeben.“ Zu dieser Erkenntnis gelangten die Autoren Jo Siegler und Frank Endres, die im Bereich der Germanenforschung tätig sind. In dieser Facharbeit wird die Rolle des "Germanen-Mythos" und der Archäologie in der Zeit des Nationalsozialismus untersucht und bewertet.