Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. "Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. »Er braucht einen Denkzettel«, erklärte Gräfin Patrizia zu Gandern. »Diesem eingebildeten Frauenhelden muss endlich einmal jemand Grenzen setzen. Hast du gehört, wer sein letztes Opfer war? Viviane von Gahlen - ist das nicht eine Gemeinheit? Er hat ihre Unerfahrenheit ausgenutzt, und jetzt ist sie todunglücklich und fest davon überzeugt, dass sie nie mehr einen Mann finden wird, den sie so lieben kann wie diesen ..., diesen ...« Patrizia gab die Suche nach einem Begriff auf, der in angemessener Weise zum Ausdruck gebracht hätte, was sie von Graf Ernst von Laren - denn von ihm war die Rede - hielt. »Du übertreibst, Pat.« Elisa von Maurus betrachtete ihre blonde Freundin nachdenklich. »So schlimm kann er nicht sein, ich habe neulich mal gehört, dass er sogar ganz nett ...« Patrizia ließ sie nicht ausreden: »Ja, ja, das sagen seine Freunde, aber sieh dir mal die lange Liste seiner weiblichen Opfer an, die spricht Bände.« »Es gehören aber immer zwei dazu«, gab Elisa zu bedenken. Sie war eine lebensfrohe junge Frau mit dichten dunklen Locken, lustigen braunen Augen und einem Mund, der am liebsten lächelte. Patrizia und sie waren so unterschiedlich wie Feuer und Wasser, und vielleicht war genau das der Grund, warum sie sich so gut verstanden. Sie konnten leidenschaftlich miteinander streiten, versöhnten sich jedoch immer schnell wieder. Patrizia war eine klassische Schönheit: schlank, elegant, mit einem ebenmäßigen Gesicht, in dem der sinnliche Mund und die ausdrucksvollen grau-grünen Augen besonders auffielen. Sie galt vielen, die sie nicht näher kannten, als kühl und unnahbar, und so mancher fragte sich, wieso die warmherzige Elisa sich ausgerechnet mit ihr befreundet hatte. In Wirklichkeit war Patrizia eher unsicher als unnahbar, sie verstand es allerdings perfekt, sich diese Unsicherheit nicht anmerken zu lassen. Nur gute Freunde ließ sie hinter die Fassade blicken.
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