Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die französische Grand Opéra ist eine – nach unglaublichen Erfolgen im 19. Jahrhundert – heute zwar nicht völlig vergessene Gattung der Oper, aber die dazugehörigen Werke sind kaum noch auf der Bühne anzutreffen. Der Name Giacomo Meyerbeer ist von der Gattung nicht zu trennen, sie sind so sehr miteinander verwoben, daß Anselm Gerhard schreibt: „Und zum anderen ist es unmöglich, die charakteristischen Eigenheiten der fraglichen Opern […] zu bestimmen, ohne exemplarisch auf die Werke ihres herausragenden Vertreters G. Meyerbeer einzugehen, so daß in dieser Perspektive personalistische und gattungstypische Aspekte zwangsläufig miteinander verschwimmen.“ Meyerbeer ist also schlechthin der Vertreter der Grand Opéra. Der erste Teil dieser Arbeit wird der Frage nachgehen, welche Entwicklungen im Bürgertum auf die Entstehung der Grand Opéra Auswirkungen hatten und welche Merkmale sie auf diese Weise ausprägte. Im zweiten Teil werde ich versuchen, anhand des Einzelbeispiels Le Prophète, einem herausragenden Werk der Gattung, aufzeigen, warum diese Oper bei dem bürgerlichen Publikum so erfolgreich war.