Mutter, Mörderin, Monster? Eine erfahrene Forensikerin blickt tief in die grausame Psyche gefährlicher Frauen. Wenn Frauen morden, ist die Öffentlichkeit erschüttert. Straftäterinnen passen nicht ins Klischee. Nahlah Saimeh korrigiert dieses schiefe Bild mit True-Crime-Fällen aus ihrer Arbeit als Psychologin. Kindsmord und Partnermord, Kindesmissbrauch und unvorstellbare Verbrechen: Normalerweise stehen Männer dafür vor Gericht. Frauen machen so was doch nicht! Nahlah Saimeh weiß es besser. Die forensische Psychiaterin hat als Gutachterin und Fachärztin viele "Grausame Frauen" interviewt, die unsere Vorstellung von der naturgegebenen Warmherzigkeit des weiblichen Geschlechts gründlich zerstören. In ihrem packenden und schockierenden True-Crime-Bericht seziert Saimeh bekannte und unbekannte Verbrechen, die von Frauen mit unglaublicher Grausamkeit oder kalter Berechnung begangen wurden. Der analytische Blick der erfahrenen Medizinerin dringt tief in psychiatrische Rollenklischees ein und zerstört Illusionen über Straftäter, Psychopathen und Gewalt. Ihre wahren Verbrechen schockieren in ihrer Tragweite, ergreifen in ihrer Rücksichtslosigkeit und sind auf ihre eigene Weise doch weitaus alltäglicher, als wir uns ausmalen. Schuld kennt kein Geschlecht: So werden Frauen zu Täterinnen. Zwölf Prozent aller Tötungsdelikte werden von Frauen begangen. Was führt sie dazu? Welchen Anteil trägt die Natur, welchen die Gesellschaft? Mit Sachverstand führt Nahlah Saimeh in die Psyche der Täterinnen und erhellt die Umstände und Verfassungen, die zu den ungeheuerlichsten Taten führen können. "Man sieht ... einem Profi bei der Berufsausübung über die Schulter." ¿ taz Nahlah Saimeh ist seit vielen Jahren Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und eine gefragte Gutachterin in zahlreichen Prozessen. Die Forensikerin nimmt sich nur die schweren Fälle vor - zum Beispiel die Ereignisse im Horror-Haus von Höxter.
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensentin Eva Behrendt schaut der Forensikerin Nahlah Saimeh bei der Arbeit über die Schulter. Was sie da sieht, Fälle weiblicher Gewalt, hat für sie nichts mit Frauenquote zu tun, auch nicht mit Gruseleffekten oder Literatur, sondern mit der sachlichen Bestandsaufnahme eines Profis. Knapp geschilderte Tathergänge, Ursachenforschung im Dienst der Feststellung von Schuldunfähigkeit, "Diagnosesprache". Die Erkenntnis, dass auch weibliche Gewalt ihre Ursachen meist in der Kindheit hat, nimmt Behrendt aus der Lektüre mit.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Man sieht ... einem Profi bei der Berufsausübung über die Schulter.« taz 20201128