Ein Serienmörder in Graz?
Sepp Semper, Chefinspektor und Leiter der Ermittlungseinheit Leib und Leben beim LKA Steiermark in Graz, erhält von seiner ehemaligen Freundin Lisa Schreiner einen Brief. Sie ist wieder in Graz, arbeitet hier als Prostituierte und möchte sich mit ihm treffen. Doch bevor
es dazu kommt, findet sie ihre Freundin und Mitbewohnerin erhängt in der gemeinsamen Wohnung. Alles…mehrEin Serienmörder in Graz?
Sepp Semper, Chefinspektor und Leiter der Ermittlungseinheit Leib und Leben beim LKA Steiermark in Graz, erhält von seiner ehemaligen Freundin Lisa Schreiner einen Brief. Sie ist wieder in Graz, arbeitet hier als Prostituierte und möchte sich mit ihm treffen. Doch bevor es dazu kommt, findet sie ihre Freundin und Mitbewohnerin erhängt in der gemeinsamen Wohnung. Alles deutet darauf hin, dass Lisa Selbstmord begangen hat. Doch das können sich Sepp und auch ihre Mitbewohnerin absolut nicht vorstellen. Als die Ermittlungen eingestellt werden, nimmt sich Sepp Semper Urlaub und ermittelt auf eigene Faust.
Ein paar Tage später gibt es einen weiteren Toten. Unternehmer Thomas Handler wird ebenfalls erhängt in seinem Haus aufgefunden. Auch hier kann seine Frau sich einen Suizid nicht vorstellen. Und es gibt eine Verbindung zu Lisa Schreiner. Sempers weitere Ermittlungen führen in die Esoterikszene. Als es einen dritten Toten gibt, ist klar, das LKA sucht nun nach einem Serienmörder.
„Grazer Irrwege“ ist der erste Krimi, den ich von Autorin Astrid Schilcher lese. Da sie mich mit ihrem eingängigen, packenden und bildhaften Erzählstil sofort gefangen und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen hat, wird es auch nicht der letzte gewesen sein.
Mit Sepp Semper habe ich mich recht schnell angefreundet. Er kocht gerne und wie es scheint auch sehr gut, liebt guten Wein, Musik und gute Bücher, hat keinen Fernseher und sportelt in seiner Freizeit. Alles Dinge, die ihn mir richtig sympathisch machen. Er hat bei einem Unfall seine Frau verloren und kommt nun langsam aus diesem Tief seiner Trauer heraus. Ich finde es so schön über sein heutiges „Verhältnis“ zu seiner Frau zu lesen.
Auch seinen Kollegen Christoph Leitner mag ich von Anfang an. Bei Markus Steiner hat es etwas gedauert, bis ich mit ihm warm geworden bin. Aber dank Steiner mag ich nun auch den dritten im Team.
Der Fall bzw. die Fälle haben es in sich. Es dauert schon seine Zeit, bis klar wird, dass dies alles irgendwie zusammenhängt. Die Auflösung, an die sich Semper und sein Team ganz langsam immer weiter heran tasten, hat mich dann doch schockiert. Für mich immer sehr wichtig, dass ich das Geschehen nachvollziehen kann und dass es sich nicht wie an den Haaren herbei gezogen liest. Dies ist hier absolut nicht der Fall. Ich kann mir die ganzen Vorgänge sehr gut bildlich vorstellen, auch wenn sie mich erschüttert haben. Ich habe sogar mit dem Täter ein kleines bisserl Mitleid.
Sehr schön in den Fall eingearbeitet finde ich die Beschreibungen der Stadt Graz mit ihren schönen und weniger schönen Stadtteilen links und rechts der Mur. Auch bekomme ich einen kleinen Einblick in die politische Gesinnung der Grazer Bevölkerung.
Mir hat dieser erste Fall fürs LKA Graz sehr gut gefallen. Spannung, interessante Charaktere und gründliche, gewissenhafte Ermittlungen haben mich sehr gut unterhalten. Ich würde mich freuen, wenn Semper, Leitner und Steiner bald wieder einen spannenden Fall auf dem Tisch bekommen würden.