Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich VWL - Umweltökonomie, Note: 1,3, Hochschule Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit Instrumenten zur Stimulierung von ökologisch verantwortlichen Handeln, sogenannten "Green Nudges". Es geht um die Fragestellung, wie sich Menschen entscheiden und wie diese Entscheidungen von einem solchen Nudge in eine ethisch wertvolle Richtung gelenkt werden können. Zudem soll analysiert werden, inwiefern solche Eingriffe unangemessen in die persönliche Entscheidungsfreiheit eingreifen. Besondere Relevanz erfährt die Thematik vor dem Hintergrund globaler Herausforderungen und den rasant wachsenden Bestrebungen um eine nachhaltige Entwicklung. Viele menschliche Handlungsmuster aus Alltag und Wirtschaft verlaufen heute zuungunsten von Ökologie und Gemeinwohl. Nachhaltiges Nudging will an dem Umstand begrenzter - aber nachvollziehbarer - kognitiver Fähigkeiten ansetzen und vermeidbare ökologische, gesellschaftliche sowie wirtschaftliche Schäden abwenden und ihnen vorbeugen. In dieser Arbeit wird der Einsatz von Green Nudges aus einer umweltökonomischen Perspektive beleuchtet und diskutiert. In Kapitel 1 werden die theoretischen Grundlagen von Nudging umrissen. Um adäquat erklären zu können, was es mit den Schubsern auf sich hat, wird die Frage, wie der Mensch Entscheidungen trifft, aufgeworfen und zunächst aus rein ökonomischer Sichtweise betrachtet. Darauf aufbauend wird die zum neoklassischen Modell des "Homo Oeconomicus" gegensätzliche, aber umso zeitgemäßere Meinung aus verhaltensökonomischer Perspektive ausführlich dargelegt. Auf dieser Basis lässt sich anschließend eine Definition von Nudging formulieren, ehe in Kapitel 2, intensiv an Beispielen orientiert, verschiedene Möglichkeiten von Nudges für eine nachhaltige Entwicklung präsentiert wird. Bei der Auseinandersetzung mit dem Thema Nudging darf eine kritische Auseinandersetzung nicht fehlen. Dafür widmet sich Kapitel 3 einer Sammlung von ethischen Bedenken, die das Spannungsfeld zwischen dem Recht auf individuelle Entscheidungsfreiheit auf der einen und paternalistischen, grenzüberschreitenden Eingriffen auf der anderen Seite eröffnen.