Seit Bekanntwerden der vielen Fälle sexueller Gewalt und emotionalen Missbrauchs in pädagogischen Institutionen steht die Pädagogik vor der Herausforderung, die Distanz- und Näheverhältnisse pädagogischer Beziehungen neu zu thematisieren. Dabei geht es auf der Beziehungsebene um die Klärung missverständlicher Semantiken und Strukturen, die eine Überschreitung gebotener Grenzen begünstigen. Auf der sachlichen Ebene pädagogischer Beziehungen sind Distanzen im Blick auf Inhalten zu überbrücken, die die Heranwachsenden vor allem im Kontext der Schule nicht ohne Hilfe verstehen können. Das Buch befasst sich mit Begriffen, Strukturen und Kontexten pädagogischer Beziehungen und gibt Antworten darauf, wie viel "Nähe" beim Erziehen und Unterrichten nötig ist, damit Kinder auf dem Weg zum Erwachsenwerden ausreichend Wissen und Können erwerben und soziale Zuwendung bzw. Unterstützung erfahren können. Ebenso steht die Reflexion der gebotenen "Distanz" in Erziehungsverhältnissen an, ohne die Heranwachsende die wünschenswerte Selbständigkeit nicht erreichen können.
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