Über Schiffsunglücke, Arbeitsunfälle und abgestürzte Zeppeline. Mediale und politische Diskurse über Unfälle bieten einen innovativen Zugang zur Geschichte des deutschen Kaiserreichs: Der bei Unfällen stattfindende Routine-, Norm- und Erfahrungsbruch bringt Alltagspraktiken und latente Konflikte ans Licht der Öffentlichkeit, macht Unsichtbares sichtbar und Unsagbares sagbar. Krisenkommunikation und Sensationslust, Debatten über Risikoakzeptanz, soziale Gerechtigkeit und Sicherheitsbedürfnisse sowie das Verhältnis zu Fortschritt und Nation spiegeln sich hier wie in einem Brennglas wider. Der Band vereint Beiträge über ganz unterschiedliche Unfalltypen - Schiffsunglücke, Verkehrsunfälle, Zeppelinabstürze, Grubenkatastrophen - und den Umgang damit in der sich rasant modernisierenden Gesellschaft des Kaiserreichs. Sozial-, politik- und medienhistorische Perspektiven und Ansätze ergänzen sich.
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»(Ein) interessantes Potpourri aus verschiedenen mikroskopischen Detailstudien« (Marcus Böick, H-Soz-Kult, 10.05.2023) »(Ein) schön gestaltete(r) und gut lektorierte(r) Band (...) der eine bislang einmalige Übersicht bietet und gerade dadurch viele wertvolle Einsichten ermöglicht.« (Alexander Gall, Technikgeschichte Bd. 90 (2023) H. 3)