Grenzen, Vorurteile, Minderheiten - schon immer haben sich Juden diesen Themen stellen müssen. Die jüdische Erfahrung ist zumeist eine der Fremdheit, der Heimatlosigkeit. Ein Leben im Exil bedeutet oftmals auch ein Leben als Teil einer gesellschaftlichen Minderheit, die sich immer wieder Grenzen und Vorurteilen gegenübersieht. Eine Gratwanderung, bei der es gilt, diese Schranken zu überwinden, zugleich aber die eigene Identität zu bewahren, Traditionen zu pflegen und sich von anderen abzugrenzen. In diesem Jüdischen Almanach geht es um die vielfältigen Ausprägungen dieser Grenzlinien - physische und mentale, politische und geographische. Die Autoren dieses Almanachs beschäftigen sich sowohl mit Nobelpreisträgern als auch mit den amerikanisch-jüdischen Erfindern von Superhelden; es geht um die Bedeutung von Pässen und Schleppern im Zweiten Weltkrieg und die Symbolkraft des Eruv, ebenso wie um die Grenzen des modernen Israel, das immer noch mit den Umrissen seiner jüdischen Identität hadert. Mit Beiträgen von Astrid von Busekist, Noah Efron, Zali Gurevich, Peter Jungh, David Newman, Dorit Rabinyian, Natan Sznaider und vielen anderen.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Der von Gisela Dachs unter dem Titel "Grenzen" herausgegebene Jüdische Almanach für das Jahr 2015 ist auf jeder Seite ein Gewinn, meint Rezensentin Angela Schader, die vor allem die freie und erfrischende Vielfalt von Perspektiven lobt. Mit großem Interesse liest sie Aufsätze über Flucht und Grenzerfahrungen, die oft eher Bitterkeit als Erlösung mit sich bringen, aber auch Texte über die fortdauernden Grenzgänge der jüdischen Diaspora zwischen Integration und Außenseitertum. Neben aufschlussreichen und plausiblen Aufsätzen, etwa zur hohen Zahl jüdischer Nobelpreisträger oder den "Eruv" genannten, zeitlich begrenzten Raum, der gläubigen Juden am Sabbat einen Bewegungsspielraum ermöglicht, liest die Kritikerin hier auch grandiose Auszüge aus Romanen wie etwa Dorit Rabinyans "Borderlife". Ein vielschichtiges, überraschendes und lesenswertes Buch, schließt die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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