Der Begriff »Grenzüberschreitung« findet sich im Kunstkontext fast inflationär verwendet, um das Neue und Provokante von künstlerischen Arbeiten oder Ausstellungen zu betonen. Doch fehlt bis jetzt eine umfassende Untersuchung der Bedeutungen und Bewegungsrichtungen von Grenzüberschreitungen. Anna-Lena Wenzel liefert mit diesem Buch eine Einführung in den Begriff der Grenzüberschreitungen in der Gegenwartskunst. Darüber hinaus entwickelt sie anhand philosophischer Konzepte und konkreter Beispiele aus dem Kunstfeld ein Verständnis von Grenzüberschreitungen, das sich von der herkömmlichen Vorstellung einer einmaligen Überschreitung der Grenze löst. In den Mittelpunkt rücken stattdessen die temporären Überschneidungen und Konfrontationen unterschiedlicher Felder und Bedeutungen: die unabschließbaren Grenzbewegungen in Grenzräumen.