Bachelorarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Region: Westeuropa, Note: 2,0, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Sprache: Deutsch, Abstract: Viele Länder der Welt haben sich als Staatsform die Demokratie gewählt. Aber Demokratie ist nicht gleich Demokratie. Es gibt verschiedene Ausprägungen von ihr, die zu verschiedenen Zeiten von Politikwissenschaftlern beschrieben und unterschieden worden sind. Eine dieser Klassifizierungen besagt, dass es zwei grundlegende Typen der Demokratie gibt: Mehrheits- und Konsensdemokratie. Der Unterschied zwischen Mehrheits- und Konsensdemokratie liegt vor allem darin, auf wen politisches Handeln ausgerichtet ist: auf die Mehrheit der Menschen, oder auf so viele Menschen wie möglich, d.h. mindestens auf die Mehrheit. Daher ist Konsensdemokratie auch ausgerichtet auf Verhandlungen und Kompromiss, während Mehrheitsdemokratie über Ausschluss und Wettbewerb funktioniert. Diese Unterscheidung taucht schon Ende der Sechziger Jahre bei Robert G. Dixon auf. Auch Arend Lijphart stützte sich auf diesen Ansatz und untersuchte 1999 in einer sehr ausführlichen Studie 36 Demokratien empirisch darauf, wie sie in das Schema von Mehrheits- oder Konsensdemokratie eingeordnet werden können. In dieser Arbeit soll nun, ausgehend von Lijpharts Studie, Griechenland – als ein relativ selten betrachtetes Beispiel westlicher Demokratie – dieser Klassifizierung unterzogen werden. Nach einem kurzen Überblick über Lijpharts Untersuchungsansatz werden die einzelnen Punkte, anhand derer er die Zugehörigkeit der Länder zur Mehrheits- oder Konsensdemokratie misst, genauer vorgestellt. Bei jedem Faktor soll aufgezeigt werden, wie es sich mit dem griechischen Staatssystem verhält. Am Ende dieses Kapitels erfolgt eine kurze Zusammenfassung der Einordnung Griechenlands in den einzelnen Punkten. Als Fazit der vorangegangenen Analyse fällt die Entscheidung, ob Griechenland eine Mehrheits- oder Konsensdemokratie ist. Im Folgenden soll dann abschließend kurz Kritik an Lijpharts Studie geübt und daraus Schlüsse für Griechenlands Zukunft gezogen werden. Der Hauptteil der Arbeit stützt sich hauptsächlich auf die Studie „Patterns of Democracy“ von Arend Lijphart von 1999. Um Griechenland genau einordnen zu können, wird auf die sehr detaillierte Beschreibung seines politischen Systems durch Peter A. Zervakis zurückgegriffen.