Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Universität Potsdam (Alte Geschichte), Veranstaltung: Proseminar Griechische Tyrannis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Laufe dieser Arbeit soll die Leitfrage "Inwiefern verhalfen Peisistratos' Mittel der Legitimation zur Errichtung seiner drei Tyrannis über Athen?" beantwortet werden. Hierbei soll ebenso erläutert werden, ob er heimlich vorging oder ob er sein Handeln öffentlich demonstrierte, um als Tyrann in Athen 'Fuß zu fassen'. Daher ist das Ziel dieser Arbeit herauszufinden, wie Peisistratos trotz zweier Niederlagen die Herrschaft erlangen konnte und welche Mittel er für seine Legitimation nutzte. Die Unzufriedenheit der Bevölkerung, Rivalitäten zwischen Aristokraten und soziale und wirtschaftliche Missstände waren in der Archaik an der Tagesordnung und stellten begünstigende Faktoren für die Errichtung einer Tyrannis dar. Tyrannen erlangten dabei keinesfalls, wie es bei den Königen üblich war, durch legitime und gesetzeskonforme Mittel die Macht, sondern griffen auf Gewalt und Listen zur Etablierung ihrer Tyrannis zurück. Exemplarisch war dafür die Unterstützung von Söldnern oder eine geschickte Selbstinszenierung vor dem Volk. Peisistratos bemühte sich drei Mal die Macht über Athen zu ergreifen, was ihm bei seinem letzten Versuch durch die Hilfe von Söldnern und Unterstützern gelang. Durch sein mehrmaliges Bestreben und die unterschiedlichen Arten, um seine Tyrannis durchzusetzen, bietet Peisistratos den idealen Untersuchungsgegenstand meiner Leitfrage. Um die Fragestellung zu beantworten, bilden Herodot und Aristoteles meine Quellengrundlage, da beide die drei Tyrannenherrschaften des Peisistratos beschrieben. Thukydides äußerte sich lediglich zum Ende der Tyrannis von Peisistratos über ihn und widmete sich anschließend eher seinen Söhnen, weshalb dieser für die Hausarbeit nicht von großer Relevanz ist. Auch in der modernen Forschung stellen Aristoteles und Herodot die Hauptquellen für die Tyrannis von Peisistratos dar, jedoch wurden hierbei auch einige Schilderungen kritisch beleuchtet. Besonders in Bezug auf die drei Gruppierungen, welche sich laut Aristoteles durch lokale und verfassungspolitische Merkmale unterschieden, wird von einem Anachronismus gesprochen. Daher ist es für diese Leitfrage von besonderer Bedeutsamkeit die Quellen kritisch zu hinterfragen und mithilfe der modernen Literatur ein Urteil zu entwickeln. Diese Arbeit wird zuerst das Wesen der Tyrannis ausführlich beschreiben, um die Merkmale und Besonderheiten dieser herauszufinden.