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Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine trennscharfe Unterscheidung zwischen Glauben und Aberglauben, zwischen Religion und Volksmagie, ist in der Frühen Neuzeit nicht ganz einfach. Auch der literarische Umgang mit dem Spannungsfeld zwischen Glauben und Aberglauben im ersten Teil von Grimmelshausens Vogelnest bedarf noch einer genaueren Untersuchung. Es ergeben sich die Fragen, ob und inwiefern der Text hier letztlich eine trennscharfe Unterscheidung anbieten…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine trennscharfe Unterscheidung zwischen Glauben und Aberglauben, zwischen Religion und Volksmagie, ist in der Frühen Neuzeit nicht ganz einfach. Auch der literarische Umgang mit dem Spannungsfeld zwischen Glauben und Aberglauben im ersten Teil von Grimmelshausens Vogelnest bedarf noch einer genaueren Untersuchung. Es ergeben sich die Fragen, ob und inwiefern der Text hier letztlich eine trennscharfe Unterscheidung anbieten kann und inwiefern dieses Spannungsfeld zwischen Glauben und Aberglauben womöglich auch für die satirischen und lehrhaften (Bekehrungs-)Zwecke des Romans instrumentalisiert wird. Diesem Diskurs über Glauben und Aberglauben mitsamt dem darin enthaltenen definitorischen ,Vakuum' soll diese Arbeit nachgehen. Dazu soll der Glaubens-Aberglaubens-Diskurs zunächst historisch-kulturell kontextualisiert werden, bevor dieser im ersten Teil von Grimmelshausens Vogelnest einer näheren Analyse unterzogen wird. Schließlich wird diese Arbeit ein besonderes Augenmerk auf Grimmelshausens Aberglaubenskritik legen und zu diesem Zweck auch einen knappen Blick in den zweiten Teil des Vogelnest-Romans sowie in Grimmelshausens "Galgen-Männlin" werfen. Der fiktive Erzähler und Besitzer des Vogelnests macht im ersten Teil von Grimmelshausens Schelmenroman "Das Wunderbarliche Vogelnest" keinen Hehl daraus, dass er seiner Leserschaft etwas "beybringen" möchte; dass es ihm lieb sei, wenn der Leser "demselben was ich ihn hierinn zu lehren bedacht / nachzukommen sich befleist". Was das für Lehren sind, liegt dabei auf der Hand: In einem satirischen Spiel mit den soziokulturellen Umständen der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg verleiht der fiktive Erzähler wieder und wieder dem Postulat ,christlichen' Handelns Nachdruck. Dass bei den erwähnten "sozikulturellen Umständen" im 17. Jahrhundert ein profunder Aberglaube und volksmagische Überzeugungen eine prominente Rolle spielen; dass mit dem unsichtbar machenden Vogelnest gar ein "magischer" Gegenstand zum zentralen Handlungselement wird, führt zu einem interessanten Wechselspiel zwischen Religion und Magie in Grimmelshausens Vogelnest-Roman. Während der Erzähler sich bereits eingangs eindeutig positioniert - er verunglimpft magische Gegenstände, die "extraordinari Glüks Stüke", als Unglücksbringer - "spielt" der Vogelnest-Roman in der Folge doch auch mit dem Verhältnis von Glauben und Aberglauben.

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