Bachelorarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 2,0, Humboldt-Universität zu Berlin (deutsche Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Märchen "Sneewittchen" der Brüder Grimm ist das bekannteste in deutschsprachigen Ländern. Nach seiner ersten Veröffentlichung im KHM 1812 folgte die erste Verfilmung Disneys "Snow White and the Seven Dwarfs" im Jahr 1937. Als weltweit erster Animationsfilm in Spielfilmlänge wurde er mit einem Oscar ausgezeichnet und trug damit zur Filmgeschichte bei. Mit Bezug auf Freuds Strukturmodell der Psyche soll geprüft werden, ob SW tatsächlich eine Selbstverwirklichung in beiden Werken durchläuft. Bei einer Widerlegung SWs Verkörperung des Guten oder dem Ausschluss einer glücklichen Zukunft für das gute SW mit dem Prinzen bestätigt sich das Happy Bad End. Das Happy End wird in der Disney-Verfilmung vor dem Abspann mit folgendem Satz angekündigt: "...and they lived happily ever after". Als Merkmal eines Märchens werde das Happy End von den Lesenden erwartet, welches das Ziel der Hauptfigur nach der zu bewältigenden Konfliktsituation markiere. Trotz des Veröffentlichungsabstandes beider Werke bleibt die Moral der Geschichte dieselbe: Das Gute besiegt das Böse. Welche Formen des Bösen die Stiefmutter in beiden Werken vertritt, soll auch untersucht werden. Dabei wird auf die Darstellung der Stiefmutter in Grimms Märchen eingegangen und mit ihrer Darstellung in der Disney-Verfilmung verglichen. Dem Ergebnis gegenüberstellend soll ermittelt werden, inwieweit SW insbesondere trotz der Tötung ihrer Stiefmutter in Grimms Märchen die Verkörperung des Guten darstellt. Der Konflikt zwischen SW und ihrer Stiefmutter sowie deren Bekämpfung gilt in den sogenannten Selbstverwirklichungsphasen als Voraussetzung für das Gute in SW.