Teerdecke drauf, Langzeitbaustelle beendet, Weihnachtsmarkt genießen- so in etwa hatten es sich die Schwandorfer vorgestellt, als endlich die Langzeitbaustelle mitten im Ort fertiggestellt wird. Doch ein Rohrbruch zwingt die Teerdecke in die Knie und die gerade beendete Baustelle muss wieder
aufgerissen werden. Aber die Bauarbeiter finden nicht etwa die undichte Stelle, nein, sie finden eine…mehrTeerdecke drauf, Langzeitbaustelle beendet, Weihnachtsmarkt genießen- so in etwa hatten es sich die Schwandorfer vorgestellt, als endlich die Langzeitbaustelle mitten im Ort fertiggestellt wird. Doch ein Rohrbruch zwingt die Teerdecke in die Knie und die gerade beendete Baustelle muss wieder aufgerissen werden. Aber die Bauarbeiter finden nicht etwa die undichte Stelle, nein, sie finden eine Leiche, gewandet im furchterregenenden im Krampuskostüm. Das ruft die Versicherungsdetektive Viersen und Leitner auf den Plan, die schon bald in einem echten Teufelswerk aus Hinterlist, geplatzten Träumen und schonungslosen Geschäftemachern ermitteln...
Mit "Groumdeifl" lässt Fabian Borkner das weihnactliche Brauchtum der Kramupsläufe in der Oberpflaz als Kulisse für seinen Krimi wieken und er setzt so die finsteren Weihnachtsgeister geschickt in Szene.
Ich mag es sehr, dass der Autor hier auf die Sitten und Gebräuche seiner Heimat sehr detailreich eingeht und sie dem Leser nahebringt. So erfährt man unglaublich viel über die angsteinflößenden Perchten nd Krampusse und das macht den Krimi sehr autehntisch und heimatverbunden.
Das Ermittlerduo Agnes und Gerhard verbindet eine Freundschaft+ und es ist schön zu lesen, wie die beiden manchmal umeinanderschleichen wie die Katze um den Milchnapf. Aber selbst wenn sie sich mal wieder näherkommen,, tut das ihrer Freundschaft keinen Abbruch. Mit Wortwitz und Charme begleiten sie den Leser durch den Regio-Krimi.
Der Fall bietet ein abwechslungsreiches Potpourri an Charakteren - egal ob Klatsch und Tratsch am Frauenstammtisch (hier wird tatsächlich jeder in der Luft zerrissen,der nicht im Raum ist), knallharter Bauunternehmer, eine Schwangere , deren Träume wie Seifenblasen zerplatzen oder ein kleiner kecker Junge, der sich in mein Leserherz schleicht - hier dürfen alle Figuren nach Herzeslust ihre Ecken und Kanten ausleben, Dialekt sprechen und die idyllische Oberpfalz dem Leser nahebringen.
Der Mordfall an und für sich bietet viele Fragen, die zu eigenen Ermittlungen anregen. War das Rohr in der Baustelle vorher schon beschädigt ? Gab es gar Pfusch auf der Baustelle ? Oder wurde der Schaden erst mit dem Vergraben des Toten verursacht ? Und die alles entscheidende Frage - wer hat dem Teufel das Lebensfeuer gelöscht und zieht so einen Nutzen aus seinem Tod ?
Es gilt, viele kleine Puzzleteilchen zu finden und sie zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenzusetzen. Manchmal vergisst man beim Lesen, dass es sich um einen fiktiven Fall handelt, denn durch die vielen regionalen Brauchtümer und die sehr gut aufbereiteten Hintergrundinformationen verschwimmt ganz oft die Grenze zwischen Realität und Fiktion. Ein geschickter Schachzug vom Autor, der seine Leser somit an die Seiten fesselt und ihnen Vorweihnachtszeit mit dieser Mordsgeschicht auf kurzweilige, spannende Art und Weise verkürzt.