Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,3, Universität Potsdam (Historisches Institut), Veranstaltung: Politik und Gesellschaft in der Sowjetischen Besatzungszone (1945-1949), Sprache: Deutsch, Abstract: In der Arbeit soll folgende Leitfrage beschrieben werden: War die Vereinigung zwischen der SPD und KPD eine ideologische Notwendigkeit, welche von der Basis beider Parteien gewünscht/gefordert wurde oder eine Zwangsvereinigung auf Initiative der sowjetischen Besatzungsmacht und der Spitze der KPD? Diese Frage wird umfangreich erörtert. Die Argumente sind dabei sowohl ideologisch als auch historisch geprägt und mit Beispielen und Zitaten aus den Originalwerken untermauert. Es ergibt sich folgender Aufbau der Arbeit: Innerhalb des ersten theoretischen Punktes werden die verschiedenen Basen des Marxismus, Leninismus und Stalinismus betrachtet - die ideologischen Wurzeln für oder gegen die Vereinigung. Eine strakte Selektion muss erfolgen, weil es nicht möglich ist, die drei Richtungen der sozialistischen Ideen in der Gänze auszuwerten. Die vorrangigen Themen sind die Stellung der Partei, welchen Aufgabenbereich sie in der Revolution und innerhalb einer sozialistischen Gesellschaft innehat. Darauf folgen die Parteigeschichten der SPD und KPD von der jeweiligen Gründung bis hin zur Machtergreifung Adolf Hitlers. Im Besonderen sollen hier die Unterschiede zur Haltung zu einer Revolution, zu Moskau und zum Sozialismus das hauptsächliche Thema sein und nicht die komplette Geschichte beider Parteien. Die beiden abschließenden Teile bilden den Kern der Arbeit. Die Geschichten der Arbeiterparteien von 1945 bis Anfang 1946 sollen mit dem Hintergrund betrachtet werden, welche Situationen/Aktionen förderlich oder hinderlich für eine Vereinigung von SPD und KPD waren. Die vorliegende Arbeit ist geprägt von einem Liedtitel aus dem Jahr 1891. Das Arbeiterlied beschreibt in seinem Text die notwendige Vereinigung aller Sozialisten. Nur dadurch sei es möglich, „die Arbeit zu befreien“, dem Volke Glück, Licht und „des Wissens Macht“ zu geben. Die Sozialisten müssten geschlossen handeln, um gemeinsam „der Arbeit heil´gen Krieg“ zu führen und abschließend stünde das Paradies auf Erden. Dieses große Ziel wurde in den 1930er Jahren von der SPD und KPD besungen. Doch trotz des gemeinsamen Liedgutes trennte sie scheinbar mehr als sie vereinte. Der später benannte „Bruderkampf“ teilte die beiden Parteien und war vermeintlich einer der Wegbereiter für die Machtergreifung Hitlers. 334 Tage nach der deutschen Kapitulation erfolgte die „notwendige“ Konsequenz nach 12 Jahren nationalsozialistischer Diktatur: die Vereinigung zwischen SPD und KPD.