Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich BWL - Beschaffung, Produktion, Logistik, Note: 1,3, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine vollständige Eigenfertigung aller im betrieblichen Wertschöpfungsprozess genutzten Objekte, von der Büroausstattung bis zur Produktionsmaschine, scheint unwahrscheinlich. Angenommen ein Unternehmen benötigt ein Bauteil nur in geringer Stückzahl: es ist leicht nachzuvollziehen, dass die Eigenfertigung, das heißt Anfertigung einer Maschine, Konstruktionspläne erstellen etc. viel aufwendiger und kostenintensiver ist, als ein bereits fertiges Bauteil von einer Unternehmung zu beschaffen, die aufgrund eines höheren Produktionsvolumens eben dieses Bauteils Skaleneffekte erzielen kann und aufgrund der Erfahrung und Spezialisierung eventuell sogar eine höhere Qualität bietet. Dass jedoch bei einigen zu beschaffenden Objekte die Frage besteht, ob eine Eigenfertigung sinnvoll ist, also die klassische Frage des „make or buy“, soll zunächst weniger berücksichtigt werden, da bei der Beschaffung die Entscheidung für den Fremdbezug vorausgesetzt wird. [...] Ziel dieser Ausarbeitung soll es sein die Grundlagen der Beschaffung zu vermitteln. Zunächst soll der Gegenstand der Beschaffung und das Beschaffungsmanagement mit seinen Herausforderungen erläutert werden. Übergehend in den zweiten Teil dieser Arbeit, der die strategische Relevanz der Beschaffung behandelt, wird das Konzept des Supply Chain Management, eine Kooperation in einem Hersteller-Lieferanten Netzwerk, der marktorientierten Organisation der Beschaffung gegenübergestellt. Wenn Beschaffung also nicht nur operativ, sondern auch strategisch gesehen werden kann und tatsächlich in der Lage ist dauerhafte Wettbewerbsvorteile zu generieren, ist dann der Markt oder die Kooperation eher geeignet um diese Vorteile zu verwirklichen? Lange Zeit wurde die Beschaffung nur als Erfüllungsgehilfin im Betrieb angesehen, ihr also keine größere Bedeutung, geschweige denn strategische Potentiale, beigemessen. Ist dort nun ein Gedankenwandel vollzogen worden und welche Voraussetzungen müssen vorliegen, dass man überhaupt von einer strategischen Bedeutung der Beschaffung sprechen kann? Dass eine „funktionale[…] Notwendigkeit [besteht, also] [o]hne Beschaffung von Inputfaktoren […] die betrieblichen Aktivitäten nicht weiter aufrechterhalten werden“ (vgl. Arnold 1982, S. 24) können, steht außer Frage. Doch wir wollen Beschaffung über diese Funktion hinaus darstellen: „ nicht nur als Ansatzpunkt für Kosteneinsparungen, sondern auch als Quelle[…] von Mehrwert und Einzigartigkeit“ (Sydow/Möllering, 2004, S.151).