Dieses Buch entwickelt eine kritische Theorie der Wirtschaft, die zum Ausgangspunkt nimmt, dass Wirtschaftswissenschaft nicht nur ihren Gegenstand beschreibt und analysiert, sondern sozialontologisch konstituiert. Im Mittelpunkt steht das Konzept der Performativität. Kritik bedeutet, dass reflexive Strukturen der Performativität offengelegt und hinterfragt werden, um neue Optionen ökonomischen Handelns und der Wirtschaftspolitik zu erschließen. Das Buch behandelt die wichtigsten Bereiche der Wirtschaftswissenschaft, beginnend mit der kritischen Theorie des Individuums, die Ergebnisse der Verhaltens- und Neuroökonomik auf einer evolutionstheoretischen Grundlage systematisiert. Die kritische Theorie der Wirtschaft thematisiert das Verhältnis zwischen Ökologie und Ökonomie, und sie stellt sich in die Tradition Karl Polanyis mit der Frage, wie weit die Wirtschaft ihre eigenen Grundlagen schaffen oder gefährden kann. Ein Kernelement ist eine Theorie des Geldes, die dessen Performativität systematisch anerkennt. Aufbauend auf modernen wissenschaftstheoretischen Konzeptionen wird eine Synthese von Institutionen- und Makroökonomik vorgeschlagen, die auf das Versagen der Wirtschaftswissenschaft angesichts der jüngsten Finanzkrise reagiert. Die normative kritische Theorie setzt schließlich an der Beobachtung an, dass Marktmechanismen endogen Macht erzeugen. Das Buch wagt abschließend, eine 'reale Utopie der Sozialen Marktwirtschaft' zu entwerfen, die durch radikale institutionelle Reformen neue Formen einer gerechten und nachhaltigen Wirtschaft performiert.
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