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Buch. Was hat Khalid denn getan? Der fünfzehnjährige Brite hat mit seinem Cousin aus Lahore gechattet und im Internet das Spiel "Bomber One" gespielt. Er ist nach dem Tod seiner Großmutter mitgekommen in die fremde Heimat Pakistan und auf der Straße in eine aufgebrachte Menschenmenge geraten. Was ihm zur Last gelegt wird, kann er nicht glauben: Er soll mit Al Qaida in Kontakt stehen und Bombenanschläge geplant haben. Khalid wird entführt, verhört, misshandelt und schließlich nach Guantánamo verschleppt, in das berüchtigte amerikanische Gefangenenlager für Terrorismusverdächtige auf der Insel Kuba. Was er dort erlebt - den Alltag mit seinen Qualen, Folter, Abstumpfung, Halluzinationen -, schildert Anna Perera im Roman "Guantanamo Boy". Die Geschichte ist erfunden, aber nicht aus der Luft gegriffen: Über zwanzig Teenager waren dort inhaftiert. Es ist ein Buch, das an die Schmerzgrenze geht. Und es ist aktuell, obwohl es vor fünf Jahren spielt: Der amerikanische Präsident Obama hat zwar versprochen, Guantánamo bis Januar 2010 zu schließen - aber ob das klappt, ist vergangene Woche wieder unsicher geworden. Immer noch werden dort mehr als zweihundert Gefangene festgehalten. Jugendliche sind hoffentlich nicht mehr darunter.
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Anna Perera: "Guantanamo Boy". CBT, 384 Seiten, 16,95 Euro
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