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Herr Wate sprang auf, daß der Schenktisch schwankte, und er schrie: »Wahrlich, dem ist mein Tod nicht leid, der zu dieser Fahrt rät! – Hagen Walant hab ich in jungen Jahren gesehen, damals, da er allein den Greifen erschlug! Nie wieder sah ich solchen Mann, und nur ungern verwett ich mein Haupt gegen seines! Aber ist Frau Hilde so schön, wie Horand singt, und soll sie Herrn Hettels Weib werden, wie Frute rät, so will ich den Werbebrief tragen. Wer aber meiner Ruhe nachstellt, der soll gleiche Mühsal dulden: Es sollen Horand und Frute mit mir fahren, das ist mein Begehr!« Hettel sah in seines…mehr

Produktbeschreibung
Herr Wate sprang auf, daß der Schenktisch schwankte, und er schrie: »Wahrlich, dem ist mein Tod nicht leid, der zu dieser Fahrt rät! – Hagen Walant hab ich in jungen Jahren gesehen, damals, da er allein den Greifen erschlug! Nie wieder sah ich solchen Mann, und nur ungern verwett ich mein Haupt gegen seines! Aber ist Frau Hilde so schön, wie Horand singt, und soll sie Herrn Hettels Weib werden, wie Frute rät, so will ich den Werbebrief tragen. Wer aber meiner Ruhe nachstellt, der soll gleiche Mühsal dulden: Es sollen Horand und Frute mit mir fahren, das ist mein Begehr!« Hettel sah in seines Freundes Horand vertrautes Gesicht, und zu ihm geneigt, sprach er leise: »Schnell, sing uns ein anderes Lied, Horand, damit wir alle vergessen, von Hilde zu reden.«
Autorenporträt
Alma Johanna Koenig (verheiratet Ehrenfels;[Anm. 1] Pseudonym Johannes Herdan; geboren 18. August 1887 in Prag, Österreich-Ungarn; gestorben 1. Juni 1942 im Vernichtungslager Maly Trostinez[Anm. 2]) war eine österreichische Lyrikerin und Erzählerin mit galizisch-jüdischen Wurzeln,[1] welche von den Nationalsozialisten in ein Vernichtungslager deportiert und bei der Ankunft ermordet wurde.