Ein außergewöhnlicher Lebensweg: Eine Nonne beginnt nach vielen Jahren in einem Benediktinerinnenkloster ein neues Leben in einem hinduistischen Ashram. Die Frau aus einer oberbayerischen Kleinstadt ist eine ernsthafte und emotionale Gottsucherin. Sie meditiert, erlebt mystische Ekstasen. In Indien begegnet sie Mutter Teresa, dient dem indischem Katholizismus und studiert brahmanische Lehren, bis sie in den Bannkreis eines Gurus gerät, den sie für Jesus hält. Berndt Bleckmann versucht, die Höhen und Tiefen, die Euphorien und Depressionen, die sie in ihrer Autobiografie schildert, psychologisch-naturwissenschaftlich zu verstehen. Insbesondere beschäftigt ihn die Frage, was Menschen dazu bringt, ihren Glauben, ihre Moral und ihre Selbständigkeit so weit aufzugeben, dass sie lieber für ihren Guru sterben würden, als an seinen Worten zu zweifeln. Um hinter das Geheimnis dieses Lebensweges zu kommen, geht der Autor einer Vielzahl von Fragen nach: Was trennt Christentum und Hinduismus? Was passiert neurophysiologisch bei Halluzinationen oder mystischen Ekstasen? Was geht bei den Massenzusammenkünften oder den Séancen einer Sekte vor sich? Ein Exkurs über Massenpsychologie rundet die Analyse ab.