Was kann eine Führungskraft von Arsène Wenger, Felix Magath, Jürgen Klopp und Co. lernen? Viel, meint Reinhard K. Sprenger und zieht spannende Parallelen zwischen dem Profifußball und dem Alltag in vielen Unternehmen. Denn Manager und Fußballtrainer haben eines gemeinsam: Sie müssen ihr Team auch nach Rückschlägen immer wieder zu Höchstleistungen anspornen. Aber nicht nur in dieser Hinsicht lässt sich vom Fußball vieles lernen. Deutschlands profiliertester Managementberater zeigt, dass die Fußballwelt perfekt dazu geeignet ist, Herausforderungen des Wirtschaftsleben deutlich zu machen und zu praktikablen Lösungen zu kommen. Ein kurzweiliges Buch, das schonungslos Fehlentwicklungen in Unternehmen aufdeckt sowie gewohnt schrfsinnig Erfolgsaussichten beschreibt.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.07.2010Das Runde muss ins Eckige
Analogien zwischen Fußball und Wirtschaft
Reinhard K. Sprenger hat schon etliche Bücher über Führung und Management geschrieben und hält landauf, landab noch mehr Vorträge darüber. Er adressiert seit Jahren die Themen Motivation als eine Voraussetzung für Erfolg, Umgang mit Fehlern, Teamgeist und Teamarbeit und besonders die Substitution von formalen Systemen der Kontrolle durch Vertrauen in die Mitarbeiter. Eigentlich hat er hierzu schon alles gesagt.
Offenbar sind jedoch seine Erkenntnisse und Ratschläge noch nicht überall angekommen und den Managern unter die Haut gegangen. Dies will er nun nachholen mit der vorliegenden, in der zweiten Auflage erschienenen Schrift. Fußball ist für ihn das Vehikel, um den Blick auf das Management zu schärfen. Dies ist originell und zielführend. Fußball ist universell, verbindet - wie man gerade in Zeiten der Fifa-Weltmeisterschaft beobachten kann - alle Gesellschaftsschichten und lässt ansonsten nüchterne Manager nicht kalt.
Sprengers Ziel besteht darin, die Kunst der Führung von Unternehmen im Stadionlicht zu beleuchten und spielerisches Anschauungsmaterial für kluges Management zu liefern. Nach seiner Überzeugung ist Fußball nicht nur eine Metapher, sondern ein Modell für modernes Management. Manager seien wie gute Fußballtrainer in erster Linie Koordinatoren, die Talente und Energien von Einzelnen auf gemeinsame Ziele hinsteuern müssten. Man müsse sich den Ball wegdenken und ihn durch Produkte ersetzen, die Fans als Kunden und die Gegner als Wettbewerber betrachten.
Der Doppelpass könne als soziales System und die Flanke als Kooperationsangebot angesehen werden. Dies ist alles sehr einleuchtend, und die mit Zitaten von Fußballtrainern wie Otmar Hitzfeld, Felix Magath, Jürgen Klopp und anderen garnierten Analogien erzeugen beim Leser zweifellos Aha-Effekte und regen ihn hoffentlich zum Nachdenken über den eigenen Führungsstil an.
Das Buch ist flott geschrieben und leicht lesbar. Es hat keinen stringenten, lehrbuchhaften Aufbau, sondern wirkt eher wie eine Sammlung von Vorträgen. Die Kapitel sind kurz gehalten und können auch einzeln gelesen werden etwa im Flugzeug oder ICE.
Indessen: Völlig neue, bahnbrechende Erkenntnisse vermittelt das Buch nicht. Es beinhaltet auch Banalitäten. Sprenger macht deutlich, dass es weder im Fußball noch im Management Rezepte gibt, die den Erfolg garantieren. Durch gutes Einstellen und Aufstellen des Teams könnten Voraussetzungen für den Erfolg geschaffen werden. Am Ende des Spieles zählt nur, ob das Runde in das Eckige gegangen ist, und dies ist trotz aller Strategie und Taktik nicht ausgemacht, denn Fußball ist ein letztlich nicht berechenbares Spiel. Dies gilt zu einem erheblichen Maße auch für die Wirtschaft.
ROBERT FIETEN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Analogien zwischen Fußball und Wirtschaft
Reinhard K. Sprenger hat schon etliche Bücher über Führung und Management geschrieben und hält landauf, landab noch mehr Vorträge darüber. Er adressiert seit Jahren die Themen Motivation als eine Voraussetzung für Erfolg, Umgang mit Fehlern, Teamgeist und Teamarbeit und besonders die Substitution von formalen Systemen der Kontrolle durch Vertrauen in die Mitarbeiter. Eigentlich hat er hierzu schon alles gesagt.
Offenbar sind jedoch seine Erkenntnisse und Ratschläge noch nicht überall angekommen und den Managern unter die Haut gegangen. Dies will er nun nachholen mit der vorliegenden, in der zweiten Auflage erschienenen Schrift. Fußball ist für ihn das Vehikel, um den Blick auf das Management zu schärfen. Dies ist originell und zielführend. Fußball ist universell, verbindet - wie man gerade in Zeiten der Fifa-Weltmeisterschaft beobachten kann - alle Gesellschaftsschichten und lässt ansonsten nüchterne Manager nicht kalt.
Sprengers Ziel besteht darin, die Kunst der Führung von Unternehmen im Stadionlicht zu beleuchten und spielerisches Anschauungsmaterial für kluges Management zu liefern. Nach seiner Überzeugung ist Fußball nicht nur eine Metapher, sondern ein Modell für modernes Management. Manager seien wie gute Fußballtrainer in erster Linie Koordinatoren, die Talente und Energien von Einzelnen auf gemeinsame Ziele hinsteuern müssten. Man müsse sich den Ball wegdenken und ihn durch Produkte ersetzen, die Fans als Kunden und die Gegner als Wettbewerber betrachten.
Der Doppelpass könne als soziales System und die Flanke als Kooperationsangebot angesehen werden. Dies ist alles sehr einleuchtend, und die mit Zitaten von Fußballtrainern wie Otmar Hitzfeld, Felix Magath, Jürgen Klopp und anderen garnierten Analogien erzeugen beim Leser zweifellos Aha-Effekte und regen ihn hoffentlich zum Nachdenken über den eigenen Führungsstil an.
Das Buch ist flott geschrieben und leicht lesbar. Es hat keinen stringenten, lehrbuchhaften Aufbau, sondern wirkt eher wie eine Sammlung von Vorträgen. Die Kapitel sind kurz gehalten und können auch einzeln gelesen werden etwa im Flugzeug oder ICE.
Indessen: Völlig neue, bahnbrechende Erkenntnisse vermittelt das Buch nicht. Es beinhaltet auch Banalitäten. Sprenger macht deutlich, dass es weder im Fußball noch im Management Rezepte gibt, die den Erfolg garantieren. Durch gutes Einstellen und Aufstellen des Teams könnten Voraussetzungen für den Erfolg geschaffen werden. Am Ende des Spieles zählt nur, ob das Runde in das Eckige gegangen ist, und dies ist trotz aller Strategie und Taktik nicht ausgemacht, denn Fußball ist ein letztlich nicht berechenbares Spiel. Dies gilt zu einem erheblichen Maße auch für die Wirtschaft.
ROBERT FIETEN
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