Seit 1997 schuf der Rasteder Grafiker, Plastiker und Buchkünstler Ahlrich van Ohlen über 100 Künstlerbücher und verknüpfte darin traditionelle Materialien und Techniken mit unterschiedlichen Kontexten der Gegenwart. Mit der Ausstellung "Gutenberg, Cranach und die Folgen" (zu sehen vom 25. Juni bis 25. Juli 2015) in der Johannes a Lasco Bibliothek Emden unternimmt er nun den Versuch, einen Dialog mit den Kostbarkeiten der traditionellen Buchdruck-Kunst zu initiieren. Bibliotheken sind faszinierende Orte und das nicht erst seit Umberto Ecos "Der Name der Rose". Für bibliophile Menschen, wie den Rasteder Buchkünstler Ahlrich van Ohlen, sind sie wahre Schatzkammern. Denn die Buchkultur war seit ihren Ursprüngen im Mittelalter immer auch eine Disziplin des Kunsthandwerks und der Gestaltung. Als mit Johannes Gutenberg der Buchdruck mit beweglichen Lettern die Welt der Schrift und des Wissens revolutionierte, wurde die Buchkunst auch ein wesentlicher Wegbereiter der Reformation. Mit dieser Tradition hat sich der 1949 in Deternerlehe geborene Künstler, der im Frühjahr 2015 nach 40 Jahren als Lehrer für Kunst und Technik in den Ruhestand wechselte, intensiv beschäftigt. Der kreative Geist Ahlrich van Ohlens und die Liebe zum Buch lassen ihn auch nach 100 Kunstbuchprojekten seit 1997 nicht verstummen. Seit 1980 arbeitet er als freischaffender Künstler und beteiligte sich an zahlreichen Ausstellungen und künstlerischen Aktionen, nachdem er in den 1970er Jahren auch als politischer Künstler aktiv gewesen war. Schwerpunkte in van Ohlens Tätigkeit sind der Holz- und Linolschnitt. Die Ausstellung nimmt Bezug auf das Reformationsjubiläum 2017 und wird u. a. gefördert durch die Seehafenstadt Emden - als (erste) Reformationsstadt Europas.
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