Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Technische Universität Darmstadt, Sprache: Deutsch, Abstract: Zeitreisen hat es immer schon gegeben, in Märchen, Mythen und Legenden.1 Der Roman Die Zeitmaschine von H.G. Wells erschien 1895 bei Heinemann in London und brachte ein ganzes Heer von Tüftlern, Physikern, Exzentrikern und Autoren auf den Plan, die nun eigene Maschine in die Welt zu setzen.2 Das Paradox der Zeitreise steht am Beginn einer ganz neuen literarischen Untergattung, die unter dem Motto "Was wäre, wenn?" angetreten ist. Im 20. Jahrhundert wird nicht nur die Science Fiction, sondern auch die Geschichtsschreibung selbst von diesem Spieltrieb erfasst.3 Diese neue Gattung fasst auch Wells in seiner Zeitmaschine auf, welche auf einer von ihm verfassten und 1888 veröffentlichten Geschichte aufbaut: The Chronic Argonauts. Er hat sie wenig später verworfen "und alle Exemplare vernichtet, deren er habhaft werden konnte."4 Diese Reaktion lässt sich aufgrund der Tatsache erklären, dass The Chronic Argonauts viel konkreter und realitätsnäher gestaltet wurde als Die Zeitmaschine.5 "Nach The Chronic Argonauts schrieb Wells mindestens sechs Versionen der Zeitreisegeschichte, bevor er die heute bekannte Fassung von der Zeitmaschine von 1895 abschloss."6 Die Erzählung der Zeitmaschine beginnt weder im Weltall, noch in einer Zukunftswelt, sondern im England unter der Herrschaft Queen Victorias. Auf den ersten Seiten spielt sich die Handlung in der Bibliothek des Zeitreisenden ab, dessen Namen dem Leser nie bekannt wird. Der Zeitreisende hat Besuch von einer Herrengesellschaft, zu welcher der Ich-Erzähler, also der Zeitreisende, selbst zählt, und noch vielen weiteren, wie zum Beispiel einem Arzt und dem Bürgermeister. Die Diskussion der Anwesenden dreht sich um die Möglichkeit einer Reise durch die Zeit, die durch die Demonstration und Vorführung eines kleinen Modells der Zeitmaschine ausgelöst wird. Dieses Modell hat der Zeitreisende, eigenständig konstruiert. In seinem eigentlichen Labor können die Besucher dann die schon fast fertig gestellte, große Zeitmaschine bewundern. Mit dieser möchte der Ich-Erzähler die Zeit erforschen. Beim zweiten Besuch der Herrengesellschaft wartet man auf die Rückkehr des Zeitreisenden, der plötzlich mit zerfetzter Kleidung auftaucht und trotz Verletzungen gierig über das Abendessen herfällt. Danach setzt er sich im "Raucherzimmer" nieder und beginnt, seine Geschichte zu erzählen. 1 Schenkel, Elmar: H.G. Wells. Der Prophet im Labyrinth. Wien 2004. S. 79 2 vgl. Ebd. S.68 3 vgl. Ebd.S.80 4 Ebd.S.85 5 vgl.Ebd. S.85/86 6 Ebd.S.86
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