Moderne Technik – „alte“ Morde
Das Habitat ist die erste weitgehend autarke extraterrestrische Kolonie der Menschheit. Es ist unserer Zeit voraus, doch einiges hat sich offensichtlich nicht geändert.
Superermittler, die alles wissen und auch immer Lösungen finden, gibt es hier keine.
Das würde
ein wenig ausgeglichen werden, wenn wenigstens einer der Protagonisten so richtig sympathisch wäre…mehrModerne Technik – „alte“ Morde
Das Habitat ist die erste weitgehend autarke extraterrestrische Kolonie der Menschheit. Es ist unserer Zeit voraus, doch einiges hat sich offensichtlich nicht geändert.
Superermittler, die alles wissen und auch immer Lösungen finden, gibt es hier keine.
Das würde ein wenig ausgeglichen werden, wenn wenigstens einer der Protagonisten so richtig sympathisch wäre oder das Buch mit einem zufriedenstellenden Ergebnis enden würde. So wirkt das Buch etwas unvollständig. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Handlungsstränge: auf der Erde - im All, doch einige wurden bis zum Ende nicht weitergeführt.
Sebastian ist ein 08..15 frankfurter Kommissar, der mehr und weniger Ermittlungserfolge hat. Er wird mit der Aufklärung von einigen brutalen Mordfällen beauftragt. Er ist unangenehm von sich überzeugt, kann aber nicht wirklich mit Wissen oder Erfolgen punkten. Nach deutlichen Hinweisen auf das Habitat muss er unbedingt dort ermitteln.
Kollegin Hilda wohnt im Habitat, kennt die Gegebenheiten und Bewohner besser. Sie ist erfolgreicher, weil sie einen gründlicheren Arbeitsstil hat, aber sie ist irgendwie sogar noch unsympathischer.
Dieser Science-Fiction-Thriller/Krimi ist für Technik-Begeisterte sicher interessant zu lesen.
Für meinen Geschmack ist etwas viel Technik in die Geschichte gepackt, es passt zwar zum Gesamtkonzept – muss man aber mögen. Trotz der vielen Erklärungen hatte ich bis zum Schluss das Habitat nicht recht vor Augen. Sonst fällt es mir nicht so schwer, mir die Umgebung vorzustellen. Sprachlich ist es eher anspruchsvoll, da Ulrich Atzbach nicht nur existente Fachbegriffe verwendet, sondern auch Namen für eigene Technologie benutzt.
Die Geschichte hingegen gefiel mir, auch wenn etwas viel Blut dabei war, aber das ist meine Einschätzung. Die Spannung hat sich leider durch die langen Beschreibungen zur Technik etwas verflüchtigt. Bei anderen Krimis ist es möglich die Ermittlungen aktiv zu begleiten, allerdings haben das die teilweise seltsamen Aktionen er Protagonisten vereitelt. Das Ende enthielt zwar eine Überführung, ließ aber Fragen zum Hintergrund offen.