Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,3, Universität Siegen (FB 1: Geschichte), Veranstaltung: Reisen in der Antike, Sprache: Deutsch, Abstract: "Wer reiste früher jemals so, daß er die Städte nach Tagen zählte und bisweilen am gleichen Tag zwei oder drei durcheilte wie Straßen einer Stadt? [...] Nun blühen alle Städte der Griechen unter eurer Führung auf und ihre Weihegeschenke, Kunstwerke und alle ihre Kostbarkeiten, die sie haben, tragen bei zu eurer Ehre wie die Kleinodien in einer Vorstadt. Die Küsten des Meeres und das Binnenland sind reich besetzt mit Städten, die teils neu gegründet, teils unter euch und von euch gefördert wurden." (Romrede. Aelius Aristides, 93-94) Die vorliegende Arbeit zum Seminar "Reisen in der Antike" beschäftigt sich mit einer antiken Persönlichkeit, die für das Kriterium "Reisen" besonders hervorsticht, dem sogenannten "Reisekaiser" Hadrian (Mortensen, Hadrian, S. 179). Wie Aelius Aristides in seiner Romrede oben anmerkte, gab es bis Hadrian keinen Kaiser, der so viele Städte in den Provinzen durchreiste wie er. Hadrian verbrachte während seiner 21-Jährigen Regierungszeit ganze 11 Jahre fern von Rom auf Reisen (Mortensen, Hadrian, S. 174), was ihn nicht nur im Zusammenhang mit dem Thema "Reisen in der Antike" zu einer exponierten Persönlichkeit macht. Im Folgenden sollen Hadrians Reisen, insbesondere die der Quellenstelle 13,1-13,4 der Vita Hadriani in der Historia Augusta, näher untersucht werden. Zunächst ist es vonnöten, allgemeine Informationen über Kaiser Hadrians Herrschaft zur Kenntnis zu nehmen (Kapitel 1). In Kapitel 2 werden Hadrians Reisen mit seiner außenpolitischen Tätigkeit in Verbindung gebracht und mögliche Beweggründe seiner Reisetätigkeit näher erläutert. Kapitel 3 beschäftigt sich besonders mit der Überlieferung seiner Reisen in der Vita Hadriani der Historia Augusta. Hierfür ist es zunächst unabdingbar, Hintergründe der Entstehung der Historia Augusta zu beachten, um in Kapitel 3,2 intensiver in die Quellenstelle 13,1-13,4 einzusteigen. Dabei soll anhand unterschiedlicher Forschungsliteratur (Weber, Birley, Mortensen, Fündling) gezeigt werden, wie komplex die Rekonstruktion der einzelnen Reiserouten Hadrians ist, und wie auslegungsbedürftig die vorliegenden 5 Sätze der Vita Hadriani sind. Im Detail wird das Wirken Hadrians an seinen Reisezielen näher beleuchtet und unter Hinzuziehung der Sekundärliteratur herausgearbeitet. Als weitere Quelle dienen Auszüge aus Cassius Dios Epitome der Bücher 61-80, die, um den Rahmen der Arbeit nicht zu sprengen, sehr zurückhaltend eingesetzt wurden.
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