Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1,0, Georg-August-Universität Göttingen (Theologische Fakultät), Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Behauptung stellte der Kirchenvater und Bischof von Karthago Cyprian in einem seiner Briefe im Zuge des Ketzertaufstreits 253 n. Chr. auf, um die Heilsnotwendigkeit der Kirche zu verdeutlichen. Auf ähnliche Weise tat dies auch Origenes ungefähr zur gleichen Zeit in dem Gebiet der oströmischen Kirche: „Extra honc domum, id est extra ecclesiam, nemo salvatur.“ Mit der Zeit verfestigten sich diese Aussagen zu dem Lehrsatz der katholischen Kirche: „Extra Ecclesiam nulla salus“ über Augustin3, der maßgeblich Einfluss auf die Lehre der mittelalterlich-katholischen Kirche nahm, bis hin zur Bulle Bonifaz` VIII. „Unam Sanctam“ von 1302. Würde dieser heute so exklusiv gedeutet, wie er klingt und wie er lange ausgelegt worden ist5, so könnten am Ende nur knapp zwanzig Prozent der Weltbevölkerung gerettet werden. Die Frage danach, wie eine Institution wie die katholische Kirche mit dieser Tatsache umgeht beziehungsweise umgangen ist, ist an dieser Stelle sicher berechtigt. Um diese zu beantworten ist es wichtig, die Vorstellung, wie sie sich im dritten Jahrhundert gebildet hat, darzustellen. Wie also ist das Fundament gestaltet, auf dem sich das „Extra...“-Axiom gründen konnte? Ist es wirklich so exklusiv, wie es über lange Zeit rezipiert wurde? Wodurch wurde es beeinflusst? Im Vergleich dazu ist zu betrachten, ob sich die römische Kirche in einer sich verändernden Gesellschaft gebührend mit dem Lehrsatz auseinandergesetzt hat. Wie also hat sich die Deutung des Axioms entwickelt, hat sie sich verändert? Wenn ja, wie und warum? Für die Beantwortung dieser Fragestellungen eignet sich ein Vergleich von zwei Quellen aus den betreffenden Zeiten. In Cyprians Schrift „De Ecclesiae Catholicae Vnitate“ kommt durchgängig, besonders im sechsten Kapitel, der Gedanke von der Heilsnotwendigkeit der Kirche zum Tragen.