Die Beiträge des Aufsatzbandes konzentrieren sich auf die urbanen Raumideen des Sozialismus und deren Transformationen nach den politischen Veränderungen von 1989. In Fallbeispielen u.a. aus Ungarn, Polen, Ostdeutschland und der ehemaligen Tschechoslowakei werden die Zusammenhänge zwischen Stadtentwicklung, urbaner Lebensweise und sozialistischen Leitideen erörtert und deren Fortleben vorgestellt. Wie wirkungsmächtig ist diese Halb-Vergangenheit in der Gegenwart? Inwieweit strukturiert die sozialistische Moderne als kulturelles System die bauliche Entwicklung, die Lebensweisen und Alltagspraktiken der Bewohner und die Imaginationen in der an städtische Räume gebundenen Kunstproduktion? Dies sind die Leitfragen, die zum einen im Hinblick auf die Verarbeitung, Modifizierung und Deutung der modernen sozialistischen Tradition in Architektur, Stadtplanung und Stadtentwicklungspolitik, zum anderen mit Bezug zu medialen Repräsentationen von Stadt erörtert werden.