Der Titel „halbtote Schmetterlinge“ und ein Satz über den Autor aus der Buchbeschreibung haben mich neugierig gemacht: „… wurde er mit Prostatakrebs diagnostiziert und hat zu den Erfahrungen und den Umgang mit dieser Krankheit einen Roman geschrieben.“
Dass die Geschichte von Thomas Schädler eine
Mischung ist aus Biografie und Fiktion, das gefällt mir. Hauptfigur ist Ambühl, Lehrer an einem…mehrDer Titel „halbtote Schmetterlinge“ und ein Satz über den Autor aus der Buchbeschreibung haben mich neugierig gemacht: „… wurde er mit Prostatakrebs diagnostiziert und hat zu den Erfahrungen und den Umgang mit dieser Krankheit einen Roman geschrieben.“
Dass die Geschichte von Thomas Schädler eine Mischung ist aus Biografie und Fiktion, das gefällt mir. Hauptfigur ist Ambühl, Lehrer an einem privaten Gymnasium. Beeindruckt hat er mich mit dem Manifest einer seiner Schülergruppen, einer „Botschaft des Lernenden von morgen an die Erwachsenen von heute“. Für ihn ist es wichtig, dass jeder Schüler die Möglichkeit bekommt, sich individuell zu entwickeln, wobei die Prüfungsergebnisse nur zweitrangig sind. Das macht ihn für mich erstmal sympathisch. Doch meine Sympathie ist nicht von Dauer, sie wandelt sich ins Gegenteil, wenn er von seinem Liebesleben erzählt.
Ambühl ist noch nicht einmal fünfzig, als er die Diagnose Prostatakrebs bekommt. Das muss man erstmal verarbeiten und eine solche Nachricht kann einen so richtig durcheinanderbringen.
Thomas Schädler schreibt sein Buch in vielen kleinen Geschichten, wobei er keiner chronologischen oder sonst einer Ordnung folgt. Das war für mich beim Lesen eine Zeitlang etwas merkwürdig und ungewöhnlich, aber irgendwann habe ich es eben genau darauf zurückgeführt, dass einen eine solche Prognose natürlich vollkommen aus dem Tritt bringen kann. Also habe ich die Sprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit, zwischen Ehefrau und Kind zur Geliebten und anderen Liebschaften, zwischen Psychiatrie und Wohnung und auch zwischen Erlebnissen und Ortswechseln einfach hingenommen.
Was mir an Ambühl gefällt, habe ich anfangs bereits gesagt. Sehr schön fand ich außerdem die Begegnung in der Psychiatrie mit einer besonderen Frau: Naom. Diese Freundschaft, die dort zwischen ihr und Ambühl entstanden ist, hat mich außerordentlich berührt und ich wünsche, dass sie nicht zu dem fiktiven Teil des Buches gehört.
Hoffentlich klingt meine Rezension nicht zu wirr oder zu verwirrend. Ich habe versucht, die Gefühle, die ich beim Lesen hatte, hineinzulegen, und gebe gern eine Leseempfehlung für das Buch.