Sind wir auch so ein Papst?
Inzwischen weiß auch der letzte Gläubige, dass der Papst auch nur ein Mensch ist. Skifahren, Törggelen, Wandern, Schwimmen – wobei hat man nicht sonst noch den Stellvertreter Petri auf Erden schon überall gesehen?! Dass Petrus II., wie er in der Geschichte des Münchner
Autorenpaares genannt wird, daher gerne mal einen Schoppen Wein oder ein Tässchen Espresso genießt,…mehrSind wir auch so ein Papst?
Inzwischen weiß auch der letzte Gläubige, dass der Papst auch nur ein Mensch ist. Skifahren, Törggelen, Wandern, Schwimmen – wobei hat man nicht sonst noch den Stellvertreter Petri auf Erden schon überall gesehen?! Dass Petrus II., wie er in der Geschichte des Münchner Autorenpaares genannt wird, daher gerne mal einen Schoppen Wein oder ein Tässchen Espresso genießt, sich herrlich beim Fußballpiel der „Squadra Azzurra“ entspannen kann und ab und an als normaler Priester verkleidet mit dem Motorroller durch die historische Metropole Rom knattert, wundert da wenig.
Auch das aufgrund eines gleichsam mysteriösen wie tragsichen Todesfalles im Kreise seiner Vertrauten kriminologische Handeln kennt man von anderen klerikalen Verbrechensbekämpfern. Als Kardinal Rotondo kurz vor der Weihe seiner Titularkirche von einem Engel erschlagen wird – welcher schlicht vom Sims herunter auf ihn stürzte – beginnt Petrus II. der Polizei grundsätzlich eher misstrauend einem bekannten Amtsbruder namens Brown nicht unähnlich selbst zu ermitteln. Das nicht zuletzt aufgrund seiner Angst, selbst das nächste Opfer zu werden. Zu seinem geheimen Ermittlerteam zieht er schnell noch seine Pressesprecherin Giulia sowie seinen persönlichen Sekretär Francesco hinzu.
Die Geschichte entfaltet ihren anregenden und auch witzigen Charakter in einer Mixtur profunden Hintergrundwissens kirchlicher Abläufe und Zusammenhänge, reeller krimineller Wahrscheinlichkeiten sowie augenzwinkernder Alltags- und Situationskomik. Das Leben im Vatikan und um diesen herum in der pulsierenden Hauptstadt Italiens vermitteln einen lebendigen Eindruck und lassen die Lesenden geradezu persönlich Anteil am Geschehen nehmen. Dabei nimmt man auch manche eher unglaubliche und skurrile Ideen des Autorenpaares in Kauf, wie zum Beispiel den „Homo“-Orden.
Insgesamt ist „Halleluja“ eine lobenswerte, leicht zu lesende und gemütliches Schmunzeln provozierende Geschichte für Papst-Fans, Protestanten oder auch Kirchenkritische gleichermaßen.
© 8/2010, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.