Ein Leben zwischen Hamburg und Bali. Der gebürtige Hamburger Reinhold Jantzen reiste durch die Welt, um sich und seine Bestimmung zu finden. Dabei wollte er nie aus Hamburg weg. Mit einem Abschluss als Fischwerkermeister startete er 1972 zu seinem ersten Auslandsjob. In Persien arbeitete er in einer Fischfabrik des Schah von Persien. Ein internationales Fischerei-Förderungs-Programm führte ihn über Sri Lanka nach Bali. Das Programm lief aus, Jantzen stand vor dem Nichts. Er brauchte Geld und Arbeit, denn er hatte Frau und Familie. Als Geschäftsmann war er kreativ, räucherte Fisch über einem ausgedienten Ölfass in der Garage und produzierte norddeutschen Heringssalat. Die Ware lieferte er auf dem Motorrad an internationale Hotels auf der Insel. Stolpersteine gab's immer wieder, dazu unseriöse Attacken der Konkurrenten. Als Ausländer vor 40 Jahren in Indonesien war das Leben schwer, auch die Ehe mit seiner javanischen Frau Endang war ein No-Go. Alle bekamen Kleinkredite für Motorroller und Kleinstgeschäfte. Jantzen nicht! Dennoch meisterte er die Hürden und baute seine eigene Existenz auf. 1986 wurde er als jüngster deutscher Honorarkonsul ernannt. 27 Jahre übte er das Ehrenamt mit größtem Engagement, finanziellem Einsatz und aus vollem Herzen aus. Aus dieser Zeit, wie aus seinem Lebenslauf, gibt es viele Anekdoten und Erzählungen sowie Blicke hinter die Kulissen des diplomatischen Lebens. Bei einem Segeltörn war plötzlich mitten auf See der Ex-Bundespräident Richard von Weizsäcker verschwunden. Dem früheren Bundes-Außenminister Sigmar Gabriel konnte Jantzen mit seinem Batikhemd aus der Not helfen. Viele Bali-Urlauber verdanken Honorarkonsul Jantzen große Hilfe und persönliche Unterstützung. Ein echter Hamburger mit Herz.
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